Die Welt ist ...

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Rund um den Globus passieren oft ähnliche Dinge - das lässt sich journalistisch gut zusammenfassen. Oder auch nicht.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

In den Redaktionsstuben (die heut’ keine Stuben, sondern Nachrichtenhallen sind) kämpfen wir seit je gegen den Vorwurf, zu simpel zusammenzuzählen. Heißt: Wenn ein Mops in Baden einen Briefträger beißt, und ein anderer schnappt in Bad Ischl zu, dann schreiben wir flugs von einer „Mopsbiss-Serie“, womöglich einer „unheimlichen“ und „in Kurorten“ – obgleich schon Jungjournalisten lernen, dass ein briefträgerbeißender Hund keine Nachricht ist. Im Kurort und auch sonst nicht. Nur umgekehrt wär’s vermeldenswert.

Wenn im fernen Südamerika da protestiert und dort ein Wahlfälscher geschasst wird, feiern wir gleich den „Arabischen Frühling“ an den Anden. Und der Standard titelte jüngst aus Seite 1 angesichts diverser Aufstände von Prag über den Iran bis Hongkong: „Proteste ziehen sich über den Globus“. Das ist schon sehr nahe an der Schlagzeile, „Die Welt ist schlecht“, die an sich stimmt – die bisher aber doch noch vermieden wurde.

andreas.schwarz@kurier.at

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