Die Sommergans
Ferienzeit ist Reisezeit. Und wenn wer eine Reise tut, so haben die Großeltern immer gesagt, dann kann er was erzählen. Etwa darüber, dass man als Urlauber auch sommers ausgenommen wird „wia a Weihnachtsgans“ (heute sagt man Abzocke dazu).
Das beginnt am Flughafen, wo zwei Lackerl Mineral so viel kosten wie beim Hofer eine Flasche Schampus. Und wo der Duty free blendend so tut, als wär’ er der Hort der Okkasion. An der Zapfsäule beim Tanken rennt die Uhr zum Ferienbeginn, als gäb’s kein Morgen (gibt’s schon, aber da sind die Melkkühe auf Rädern ja alle wieder weg). Wem nach der Abreise von daheim noch Geld über bleibt, der kann im Ausland an die Polizei entrichten: Wenn er im Auto küsst, den Feuerlöscher vergisst oder, je nach Gesetzeslage, am italienischen Strand Sandburgen baut , weil sich der Salvataggio im Einsatzfall die Füß’ brechen könnt’.
Die Hälfte der Österreicher verreist im Sommer übrigens nicht. Ja, da muss bei der anderen Hälfte ja geholt werden, was zu holen ist. Sommergansmäßig.
andreas.schwarz@kurier.at
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