Die Schuldfrage

Warum bei den Vereinen der Bundesliga gerne verschwiegen wird, dass sie am Fall Hartberg selbst mitschuld sind.
Alexander Huber

Alexander Huber

Der Abschied von der Zehnerliga gerät für die Bundesliga zum Desaster: Zu spät und noch dazu konträr zur Rechtsmeinung der Liga wird Hartberg zum Aufsteiger erklärt. St. Pölten und Wiener Neustadt müssen doch noch in die Relegation. Auch wenn das für die Verantwortlichen peinlich ist, fällt die Kritik daran („Die Bundesliga ist schuld!“) allzu oberflächlich aus.

Das erinnert an ein beliebtes Spiel heimischer Politiker: In Brüssel wird zugestimmt, zurück in Wien wird aber der „bösen EU“ für alle negativen Meldungen die Schuld gegeben. Tatsächlich haben die Vereine selbst zugestimmt, dass die Lizenzen in letzter Instanz erst nach dem Meisterschaftsende vergeben werden könnten.

Der Hintergrund: Für die Budget-Erstellung braucht es Zusagen der Geldgeber. Die Sponsoren wollen aber wissen, wohin die Reise geht. Deswegen geben die Vereine die Lizenzunterlagen der Bundesliga erst so spät wie möglich ab. Derzeit ist das der 15. März. Bis alles geprüft und in (maximal) drei Instanzen beurteilt ist, landen wir beim 31. Mai. Das ist die offizielle und von den Vereinen abgesegnete Deadline. Das ganze Lizenzverfahren muss also früher beginnen, um auch früher enden zu können.

Sonst ist eine Wiederholung der Causa Hartberg nur eine Frage der Zeit.

alexander.huber@kurier.at

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