Die Post geht ab

Es werden immer weniger Ansichtskarten geschrieben. Schade. Über manche freut man sich noch nach Jahren.
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Studien belegen, was man selbst schon festgestellt hat. Es werden immer weniger Postkarten verschickt. In Großbritannien soll das Kartenaufkommen binnen zehn Jahren um 75 Prozent eingebrochen sein, in Österreich hat man für die Tristesse im Briefkasten nicht einmal passende Zahlen parat. Das Porto kostet gleich viel ein Brief. Wie viele Marken wohin gepickt werden, weiß keiner genau.

Fix ist, dass sich jeder über eine Karte freut. Noch nach Jahrzehnten, wenn diese in verstaubten Schuhschachteln wieder auftauchen (wie jene des Ex-Kollegen, der Grüße ins Büro geschickt hat – „an alle Zurückgebliebenen, besonders unseren Chef“).

Karten an und von der Jugendliebe waren standardmäßig verklausuliert. War ja klar, dass die Familie der Sommerliebe mitliest. Sowie der Briefträger (der im August blöderweise der Schulkollege aus der Parallelklasse war).

Ab 1. September erhöht die Post das Briefporto. Unbedingt sollte man davor noch eine Karte verschicken.

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