Die "Lady Di" der 1960er-Jahre

In vier Tagen feiert die einstige persische Kaiserin Farah Diba ihren 83. Geburtstag.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Jahrelang stand sie an der Seite von Schah Mohammad Reza Pahlavi von Persien (1919–1980) im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit und war eine schillernde Figur des internationalen Jet-Set.

In den 1950er-Jahren studierte Farah in Paris Kunst und Architektur, und da machte ein Witz die Runde. Als sie Jahrzehnte später in Berlin ihre Memoiren präsentiert, erzählt sie mir freimütig: "Die französische Presse meldete, dass der Schah auf Brautschau sei und ihm ständig junge Damen vorgestellt würden. Meine Schulfreundinnen scherzten: 'Farah, warum heiratest du ihn nicht, das wäre doch was!' Ich scherzte zurück: 'Schreibt ihm, dass ich hier bin – wenn ich Kaiserin von Persien werde, dann lade ich euch alle ein.'" Und sie lud alle ein.

Denn 1959, mit 21, heiratete Farah (als dritte Ehefrau) den Regenten des Iran. Ihre Vorgängerin Soraya wurde – nach sieben Jahren der Kinderlosigkeit – verstoßen. Alle Hoffnungen auf einen (Pfauen)thronfolger ruhten nun auf der "Lady Di" von damals.

Farah stand unter Druck, denn jeder erwartete einen Sohn. "Und als die internationalen Journalisten vor dem Spital auf der Lauer lagen, dachte ich, oh Gott, wenn ich denen jetzt sage, es ist ein Mädchen, wie groß wäre die Enttäuschung."

Mit der Geburt des späteren Reza Pahlawi II. (heute 61, Schahzade Kurosch Reza Pahlawi) im Jahr 1960 sicherte sie den Bestand der Dynastie. 1967 krönte der Schah sie als erste Frau zur Kaiserin. Während er glaubte, sein Land mit eiserner Hand regieren zu müssen, war es sie, die den Kontakt zum Volk suchte und sich für die Befreiung der Frauen aus den Fesseln der Tradition einsetzte.

Das Leben wie aus 1001 Nacht endet 1979 mit der islamischen Revolution – die Familie flieht ins Exil. Nach dem Tod ihres Mannes verliert sie zwei der vier Kinder, Ali Reza und Leila, durch Suizid. Farah Dibas Hoffnung bleibt wohl bis zum letzten Atemzug, "dass meine Kinder und Enkelkinder ihre Heimat jemals wiedersehen".

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