Die heimliche Prinzessin

Erst 1999 erfahren die Belgier, dass ihr König eine nichteheliche Tochter hat.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Eine unautorisierte Biographie über Königin Paola (heute 83) aus der Feder des damals 18-jährigen Autors Mario Danneels bringt es ans Licht. Es ist ein langer Kampf, den Delphine Boël (heute 53) führt. Sie behauptet, der ehemalige König Albert II. von Belgien (heute 87) sei ihr Vater und strebt per Gerichtsverfahren einen DNA-Test an. Denn der weigert sich, seine 1968 geborene außereheliche Tochter anzuerkennen – jedoch räumt er in einer Ansprache einmal ein, dass sich seine Ehe mit Gattin Paola zum Zeugungszeitpunkt "in einer Krise" befand.

Die einstige Traum-Ehe des belgischen Prinzen mit der schönen Paola Ruffo di Calabria wird Mitte der 1960er für die Italienerin zum Alptraum. Ihr Mann geht fremd. 18 Jahre dauert die Liaison mit der Adeligen Sybille de Sélys Longchamps (heute 79), die nicht ohne Folgen blieb.

Delphine Boël wird eine renommierte Künstlerin. In ihrem Werk spiegelt sich wider, dass sie mehr ist als nur ein Skandal. Auf einem Bild hat sie eine Nachricht an ihren Vater auf seine Fahne geschrieben: "Die Wahrheit kann dich befreien, akzeptiere sie und du wirst von allen Leiden befreit sein und besser leben." Nach der Abdankung (21. Juli 2013) büßt Albert seine Immunität ein. Aber erst nach der Androhung von 5.000 Euro Strafe pro Tag willigt er in einen DNA-Test ein. Nach sieben Jahren erkennt er seine Tochter im Oktober 2020 an.

Delphine Boël und ihre Kinder Joséphine (18) und Oscar O’Hare (13) werden zu Königlichen Hoheiten. Delphine steht ein Prinzessinnen-Titel zu – sie nimmt den Namen ihres Vaters an: von Sachsen-Coburg-Gotha. Die offizielle Akzeptanz erfolgt nun beim Nationalfeiertag kommenden Mittwoch. Delphine und Ehemann Jim O’Hare werden die Parade auf dem Schlossplatz in Brüssel mitverfolgen. Auf ihren Vater wird sie nicht treffen – seit der Thronübergabe an seinen Sohn Philippe (61) hat er an dieser Zeremonie nicht mehr teilgenommen.

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