Die Falle
Der geschätzte Leser T. schreibt, dass die „tiefsinnig- humorvollen, mit spitzer Zunge formulierten Betrachtungen“ an dieser Stelle hier ihn „oft köstlich amüsieren“ – vielen Dank! Und er gibt seinerseits als Dank eine Empfehlung: Jetzt in den Wald, weil jetzt sei er, den wir hier nie beim Namen nennen, am feinsten. Später werde er zu derb. „Ich empfehle ihn nudelig geschnitten abgeschwitzt und mit Obers gebunden über breite Nudeln, einfach ein Genuss.“
Das ist listig. Den Adressaten freundlich einlullen und dann ins Unglück schicken, aber: die Falle ist durchschaut. Auch der Hinweis des Herrn T. auf das in Corona-Zeiten „natürliche Distanzivum (Abstand zwei Meter)“ des bekannten Geruchs im Wald und auf dem Teller ändert nichts – der Wir-nennen-seinen-Namen-nicht tötet jeden guten Geschmack auf dem Gaumen, weshalb wir auch heuer in den jungen Frühling schüttelreimen: Lieber hunger’ ich mit Leerbauch, als ich ess’ etwas mit Bärlauch!
andreas.schwarz@kurier.atx
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