Die Copa formerly known as Cagrana ...

Baden in 1220: Was läuft und wo noch Luft nach oben ist.
Barbara Beer

Barbara Beer

Wie Ibiza, nur ohne Oligarchin: Die PR-Abteilung der Wiener Linien klopft Sprüche zugunsten des Sommers in der Stadt. Eh lustig. Hätt’s aber nicht gebraucht. Denn nicht nur, weil heute Ferragosto ist, wie der Wiener sagt, verströmt die Stadt jetzt Urlaubsflair. Auf der Praterstraße, etwa. Das liegt nicht am schönen venezianischen Dogenhof. Auch nicht an dem reizenden Haus am Nestroyplatz, das mit seinen türkisen Fensterläden aussieht, als gehöre es eigentlich nach Südfrankreich. Nein, es liegt an der Canna Cannova, dass man sich auf der Praterstraße auf dem direkten Weg nach Nizza wähnt.

Die Canna Cannova – den faden deutschen Namen erspare ich Ihnen – ist eine von sechs Sommerblumensorten, mit denen die Stadtgärtner jetzt Wiens Straßen und Plätze schmücken und damit ziemlich gutes Stadtmarketing machen.

Was noch nicht so ganz gelingt, ist das Marketing für den neuen Namen jenes Ortes, der einst Copa Cagrana hieß. Ein Name, der manche wohl an schlechtere Zeiten erinnert. Aber sorry, „Copa Beach“ sagt echt kein Mensch. Umbenennungen sind eben immer schwierig. Das mit dem neuen Namen des Musikers Prince hat ja auch nie geklappt, er hieß dann immer nur the artist formerly known as...

Ein paar Straßen weiter an der Alten Donau ist PR-technisch und auch sonst alles bestens, sieht man von den Ankündigungen einiger Immobilienentwickler ab, hier „Luxuswohnungen“ errichten zu wollen. Noch gibt’s rund um dieses Paradies frei zugängliche Flächen für uns Nichtbegüterte. So soll’s bitte bleiben.

Imagemäßig Einiges im Argen liegt indes drüben in der Lobau, wo die Dechantlacke gerade ziemlich üble Nachrede hat. Bei der unweit gelegenen Mosquito-Bar (die internationale Version des Gelsenstüberls) erzählt man sich von einem Hecht, der dort sein Unwesen treiben soll. Unlängst soll er einen ganzen Dackel samt Leine verschluckt haben. Ich halte das für ein Gerücht. Denn die Dechantlacke ist FKK-Zone. Der Dackel trug bestimmt keine Leine.

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