Die Baustelle und China

Zwei Monate für ein Stückerl Straße? - Da bauen sie in China drei Millionenmetropolen
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Zuerst schnell die beliebte Erinnerung an die Zukunft: Heute in sechs Monaten ist Weihnachten.

Davor ist Sommer. Baustellensommer. Ein Beispiel aus Wien: Eine der wichtigsten Stadtausfahrten, die Hadikgasse, wird im Juli + August zwischen Schönbrunn und Kennedybrücke renoviert. Folge: durchs angrenzende Altpenzinger Grätzl wird umgeleitet, mehr als 150 Parkplätze fallen weg, Sackgassen entstehen – Hölle. Auto verräumen (wo?) und Öffi nutzen geht nur bedingt, weil listigerweise die nahe S- und U-Bahn zeitgleich (teil)saniert werden ...

Mindestens so spannend wie die Frage nach der Koordination ist die nach der Zeit: Zwei Monate für die Sanierung eines 700 Meter langen Straßenabschnitts – in der Zeit stampfen sie in China die halbe Seidenstraße und drei Millionenmetropolen aus dem Boden, schlüsselfertig. Okay, die Chinesen haben vielleicht keinen Acht-/Zwölf-Stunden-Tag und sind viele. Aber ein bisserl was von ihrer Arbeitseffizienz wird man als Wunsch äußern dürfen – in sechs Monaten halt, ans Christkind.

andreas.schwarz@kurier.at

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