Des Königs neue Kleider
Statt eines militärischen Empfangs wird es eine Begrüßung am Brandenburger Tor in Berlin geben. Das Königspaar reist mit seiner persönlichen Dienerschaft und Kisten prall gefüllt mit Garderobe an.
Denn traut man den Berichten gut unterrichteter Kreise, sollen sich morgens, mittags und abends (die Adeligen können schließlich nicht den ganzen Tag in einem Outfit verbringen) dramatische Szenen vor den Kleiderkästen abspielen.
Nicht nur auf Staatsbesuch heißt es optisch einen guten Eindruck zu machen, sondern auch bei der Krönung, die in Bälde stattfindet. Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden vor den Bildschirmen dieses außergewöhnliche Ereignis am 6. Mai mitverfolgen.
Die Salbung des Monarchen ist so sakral, dass sie unter einem Baldachin unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgenommen wird. Nun soll bei der "Royal School of Needlework" ein neuer Baldachin mit durchsichtigem "Dach" in Auftrag gegeben worden sein. Dann wäre Charles mit nackter Brust zu sehen, was bei der Kleiderfrage Probleme aufwirft.
Er kann sich für ein traditionelles Gewand entscheiden: seidene Strümpfe, Kniehosen und eine opulente Robe aus Samt, Seide, Damast und Hermelin. Die Alternative wäre die "Supertunica", ein Mantel aus goldener Seide, den bereits Charles’ Großvater, George V., bei seiner Krönung getragen hat. Palastangestellten schwant jedoch Schlimmes, sollte sich Carles für eine seiner Militäruniformen entscheiden. Schnell aus- und anziehen geht dann nicht.
Queen Consort Camilla hat bei der Auswahl ihres Krönungskleides bereits ein "glückliches Händchen" bewiesen. Sie setzt auf den britischen Designer Bruce Oldfield: immerhin einer von Dianas Lieblingsdesignern. Und wie meinte der 72-jährige Modeschöpfer selbstbewusst: "Mit meinen Kreationen verlieh ich Diana ihren Glamour und Camilla ihr Selbstvertrauen."
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