Der royale Charmeur

Die Fliegerei war seine Leidenschaft, die weiße Nelke im Knopfloch sein Markenzeichen.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Am 1. Dezember jährt sich zum 18. Mal der Todestag von Prinz Bernhard der Niederlande. Er stirbt nach einem langen Krebsleiden mit 93 Jahren. Am 7. Jänner 1937 heiratet er die niederländische Thronerbin Juliana. Bis kurz vor der Verlobung ist der deutsche Prinz noch Mitglied der NSDAP und der SS. Doch danach wechselt er ins Lager der Alliierten und nimmt sogar an den Kapitulationsverhandlungen in den Niederlanden teil. 1938 kommt Beatrix zur Welt, die Thronerbin, dann folgen noch drei weitere Töchter.

Prinz Bernhard wirkt aktiv am wirtschaftlichen Wiederaufbau der Niederlande mit. Geld regiert die Welt – das weiß auch der niederländische Prinzgemahl Bernhard wie geschmiert in die Tat umzusetzen. Dann 1976 der Lockheed-Skandal. Der Prinz soll Bestechungsgelder vom Rüstungskonzern genommen haben.

Die Ehe mit Juliana gilt nicht immer als sehr glücklich. Wie umtriebig er tatsächlich war, stellt sich nach seinem Tod heraus. Durch ein Interview mit dem Chefredakteur der Tageszeitung „de Volkkskrant“, Pieter Broertjes, wird bekannt, dass Prinz Bernhard drei außereheliche Töchter hat. „Er wollte hinsichtlich seiner Affären, die ihn schon jahrelang verfolgten, reinen Tisch machen. Er spricht über seine unehelichen Töchter, die Lockheed-Affäre und über den Skandal mit der Wunderheilerin Greet Hoffmans, die die jüngste Tochter, Prinzessin Marijke, von einer Augenkrankheit heilen sollte, sich aber immer mehr als Beraterin aufspielte.“

Das auf 150 bis 200 Millionen Euro geschätzte Erbe Bernhards wird gleichmäßig auf Königin Beatrix, ihre drei Schwestern und die drei Halbschwestern aufgeteilt. Einer seiner letzten öffentlichen Auftritte ist beim Begräbnis seiner Ehefrau Juliana, die am 20. März 2004 mit 94 Jahren gestorben ist. Ihr blieb zumindest die Schmach erspart, wie aktiv ihr Prinzgemahl außerhäusig zugange war.

Kommentare