Der Opernball ist abgesagt: Drama statt Opera buffa

Kein Staatsgewalze 2021: Das Coronavirus tanzt lieber aus der Reihe als im Dreivierteltakt.
Lisa Trompisch

Lisa Trompisch

Ja, gut, okay – eh die logische Konsequenz, eine Tanzveranstaltung  mit mehr als 5000 Gästen auf engstem Raum abzusagen. Nicht nur einmal hat ein vorbeiwalzender Ballbesucher mein Kleid mit einem Fußabtreter verwechselt und ich musste zerknirscht dem jeweiligen Designer, der mir netterweise den Prinzessinnenauftritt ermöglicht hat, das Malheur präsentieren.

Abstand ist am Ball der Bälle einfach nicht möglich – von eng an eng lebt er. So konnte ich mich an den (übrigens sehr schönen) Rockzipfel von  Gina Lollobrigida hängen und ihr  mit großen Augen  lauschen (meine gestotterten Erwiderungen  hätten allerdings meinem Italienisch-Professor die Tränen in seine Augen getrieben), ich war hautnah dran, als ein Begleiter des Moderators Johannes B. Kerner einem Ballgast eine auflegte, ein heimischer TV-Mann Kim Kardashian mit einem Blackface-Auftritt beleidigte und Elisabetta Canalis’ Busen blitzte.

Wie werden die Societyjournalisten (wahrscheinlich auch Sie, geschätzte Leser, denn  ein bisserl Klatsch & Tratsch mag man eben) das vermissen!

Welch Freude, zumindest fix für mich, wenn Direktor Roščić dann 2022 doch seinen Frack aus dem Schrank holen kann/muss ...

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