Der Noceboeffekt

Der Noceboeffekt
Impfnebenwirkungen sind heute Smalltalk-Bestandteil wie sonst nur das Wetter
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es ist jetzt schon Unwort des Jahres: durchrauschen. Omikron werde durchrauschen, ob wir wollen oder nicht, heißt es, und bald haben mehr Menschen Corona gehabt als nicht. Was angeblich gut ist.

Bis es so weit ist, hat die Mehrheit der Menschen aber nicht Corona-, sondern Coronaimpferfahrung. Die ist oft auch ganz furchtbar. Nicht immer so tragisch, wie in der kranken Fantasie von FPÖ-Schwurblern („Spitäler sind wegen Impfschäden überfüllt“). Aber zum Smalltalk gehören Erfahrungen mit Kopf-, Glieder- und sonstigen leichten, mittleren oder schweren Nachimpf-Wehs dazu.

Jetzt ergab eine US-Studie: Ein Drittel von mit einem Placebo geimpften Probanden klagte über Coronaimpf-Nebenwirkungen ! Der „Noceboeffekt“ basiert auf der Einbildung eines vermuteten Wehs. Oder eines gewünschten.

Wer wirkliche Corona-Wehs gehabt hat, sagt jedenfalls: Die Nachimpf-Wehs, die echten oder die gewünschten, hätt’ er sich im Vergleich gewünscht.

Kommentare