Der heimliche Luxus der Queen
Mit größerem Brimborium als ihr wohl selber lieb ist, begeht Englands Königin das außergewöhnliche Jubiläum – das Datum der offiziellen Thronübernahme ist der 6. Februar 1952, der Todestag ihres Vaters, König George VI. Doch, wie sie durchblicken lässt, ist ihr an diesem Tag gar nicht zum Feiern zumute.
2022 ist Elizabeth II. (96) die am längsten regierende Monarchin in der langen Geschichte ihres Landes.
Ganze vier Tage (2.–5. Juni) wird gefeiert. Den Auftakt bildet die alljährliche Militärparade „Trooping The Colour“ („Die Farben der Fahnen den Truppen zeigen“). Völlig überraschend hat die Queen die Teilnahme an der Geburtstagsparade abgesagt. Das ist einmalig in ihrer 70-jährigen Regentschaft. Der Grund dafür sei ihre Gehschwäche. Und Schwäche will sie keine zeigen und im Rollstuhl vorfahren schon gar nicht.
Früher absolvierte sie durchschnittlich 430 Termine pro Jahr und war Schirmherrin von gut 600 karikativen Organisationen. Mit sieben bekam sie ihr erstes Porträt, im Lauf der Jahrzehnte saß sie 141 Künstlern Modell. Sie selbst sammelt Zeichnungen von Leonardo da Vinci (1452–1519), die sie anlässlich ihres 60. Thronjubiläums in der „Queen’s Gallery“ im Buckingham Palast der Öffentlichkeit präsentierte.
Im Vereinigten Königreich ist übrigens jeder und jede ein „Untertan“ der Queen. Nach einer Tradition aus dem 12. Jahrhundert gehören auch alle Höckerschwäne dem Souverän. Swan Upping heißt die jährliche Zählung der geschlüpften Jungvögel auf der Themse. Heute dient das dem Artenschutz.
Elizabeth ist eine der reichsten Frauen der Welt und bekannt für ihre Sparsamkeit. Sie lässt im Palast gern die Zimmertemperatur um vier Grad senken, besteht auf Hutnadeln, damit keines ihrer vermutlich Tausenden legendären Modelle verloren geht.
Lediglich eine kostspielige Leidenschaft ist der Öffentlichkeit ein Begriff: Sie gönnt sich gern ein Glas Dubonnet mit Gin. Dann zum Wohl Majestät, auf Ihre Gesundheit!
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