Datenwährung

Datenwährung
"Ohrwaschl": Facebook macht mit unseren Daten Geschäfte - pfoah! Gibt's wirklich wen, den das wundert?
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Seit Tagen ebbt die staunende Aufregung nicht ab: User-Profile auf Facebook wurden verhökert und un lauter verwendet, Marc Zuckerberg ist plötzlich kein Heiliger mehr, sondern ein Datenbösewicht.

Aber was heißt jetzt unlauter? Laut, lauter, am lau testen haben Facebook, Google und andere Netz-Giganten von Anfang an nicht verschwiegen, was ihr Geschäfts modell ist: Sie bieten sich gratis an, aber die Währung dafür sind die Daten der Nutzer, die diese bereitwilligst hergeben.

Der Bürger alteriert sich gerne darüber, dass der Staat zur Terror- und Verbrechensbekämpfung Zugriff auf Telefon- und andere Daten will. Aber dass alles, was wir tun – die Autofahrt, das Einkaufen, das Sporteln, das Suchen im Netz – gesammelt, mit einem Algorithmus versehen und verwertet wird, für Werbung, für politische Indoktrinierung, künftig vielleicht für die Einstufung in Versicherungspolizzen oder Gesundheits tabellen, das ist uns wurscht. Willkommen in der neuen Welt! In der Heilige selten sind und sich die angeblichen Bösewichte schon lang eins lachen.

andreas.schwarz@kurier.at

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