Das ÖFB-Cup-Finale: Gefahr in Verzug

"Anstoß": Rapid kommt am 1. Mai ins Stadion des Erzrivalen. Sehr traurig, aber wahr: Es riecht nach Ärger.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Die Idee, ein Cupfinale an einen Ort zu binden, ist grundsätzlich nicht die schlechteste, die im österreichischen Fußball bisher in die Tat umgesetzt worden ist. Sportlich betrachtet schenkt der Austragungsort der finalen Begegnung 2019 tatsächlich keiner Mannschaft das Heimrecht.

Der Fehler im System: Rapid kommt am 1. Mai ins Stadion des Erzrivalen. Sehr traurig, aber wahr: Es riecht nach Ärger. Für manch unbelehrbare Fraktion im grün-weißen Lager war ein Ausflug nach Favoriten allzu oft ein Grund für unkontrollierbaren Aktionismus, jene im violetten Outfit erkennen möglicherweise die strafbare Frechheit, dem Erzrivalen in ihrem Stadion die Chance auf einen Titelgewinn zu bieten.

Der ÖFB hat im Sommer 2018 beschlossen, bis 2022 das Cupfinale im Stadion der Austria auszutragen. Die Abschlussschwäche des LASK gegen Rapid hat nun ein Problem eröffnet, das eigentlich vermeidbar gewesen wäre. Aber der Fußball-Bund beharrt auf seiner Entscheidung.

Warum wurde keine Klausel eingebaut, das Endspiel mit Rapid-Beteiligung ins Happel-Stadion oder nach Klagenfurt zu verlegen? Sind die abgeschlossenen Verträge gar so zwingend? Oder ist es die Bereitschaft, den Auswüchsen der Wiener Fußballfeindschaft zu trotzen? Der ÖFB wird die Antwort wahrscheinlich kennen. Die Verantwortung für ein eventuelles Eigentor muss er mit Sicherheit übernehmen.bernhard.hanisch

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