Das Königshaus am Pranger

Nun ist das mit Spannung erwartete TV-Interview mit Prinz Harry und Meghan gesendet - eine öffentliche Schlammschlacht.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Die wohl berühmteste US-Talkerin Oprah Winfrey hat es geschafft, ihre Freundin Meghan vor die Kamera zu holen.

Neben Geplänkel, ob Kate Meghan oder Meghan Kate inmitten des Hochzeitsvorbereitungsstresses zum Weinen gebracht hat, wirft Meghan der „Institution“ rassistisches Verhalten vor. „Harry hat mir erzählt, dass während meiner Schwangerschaft mit Archie über die Hautfarbe des Babys gesprochen wurde.“

Harry: „Das Gespräch war peinlich, darüber kann ich nicht sprechen.  Werde auch nicht sagen, wer das war – nehme es mit ins Grab.“
Rassismusvorwürfe an das Königshaus gerichtet, wiegen schwer –  immerhin ist die Queen auch Oberhaupt des Commonwealth. Es bleibt ein fahler Beigeschmack, der Vorwurf steht im Raum – Namen werden keine genannt.

Meghan klagt an, in einer für sie schwierigen Zeit keine Unterstützung erhalten zu haben. Sie habe sich mit Selbstmordgedanken getragen.
Unterstützung hat auch Harry vermisst: „Sie haben uns mit der

Begründung ,Statuswechsel’ die Security und die finanzielle Unterstützung gestrichen. Ich lebe heute vom Erbe meiner Mutter Diana.“ Ja, was würde wohl Diana zu diesem Konflikt sagen? Harry glaubt, seine Mutter wäre sehr traurig, aber „das Wichtigste wäre für sie, dass Meghan und ich glücklich sind“. 

Es wird die Monarchie etwas durcheinander rütteln, sicherlich. Die Queen als adeliges Denkmal wird es überleben. Der Weg zurück ins Königshaus dürfte für Harry und Meghan kein einfacher sein. In einer Familie, wo das Motto gilt „never complain, never explain“ („beschwere dich nicht, erkläre dich nicht“), kommt das öffentliche „Herzausschütten“ nicht vor.
Es ist ein Rückzug und auch eine Flucht vor der Boulevardpresse, beteuern beide.

Interessant: Sie wollen die Öffentlichkeit nicht und suchen die Öffentlichkeit. Das kann nach diesem Interview wohl niemand mehr bestreiten.

Diese Geschichte hat kein Happy End – es gibt keine Gewinner, es gibt nur Verlierer.

Ach, fast hätte ich es vergessen: Archie (wird am 6. Mai zwei  Jahre alt) bekommt im Sommer ein Schwesterchen.

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