Das Flugreise-Spiel (2)

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Dienstleistung heißt zunehmend, dass wir fröhlich Dienst leisten - und Unternehmen ihre Dienstleister raushauen können
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Gestern war hier vom Spaß beim Wir-basteln-uns-eine-Flugreise-Spiel die Rede. Wer einen Fehler macht beim Boardingpass Ausstellen, Koffer-Tags Ausdrucken, Gepäck selbst Aufgeben wird vom verbliebenen Boden-Hilfspersonal angeherrscht, aber das ist wie Rausfliegen bei Mensch-ärgere-Dich-nicht: nicht ärgern!

Viele finden es toll, dass wir Dinge tun, die früher von geschultem Personal (in Bank, Flughafen, Telefonzentrale) erledigt wurden: Die pervertierte Dienstleistung – wir leisten Dienst! – ist praktisch. Die Zeit, die sie uns kostet, ersparen sich die Unternehmen. Die ersparen sich (alte) Dienstleister. Und wir dürfen dabei helfen. Geil, oder!?

Nur was unsere Dienstleistungs-Einschulung betrifft, ist in Wien Luft nach oben. In London-Heathrow etwa, auch kein Bimperl-Airport, wird beim Fliegen-Spiel nett geholfen („Oh, Ihr Mantel und Ihr Gepäck haben die selbe Farbe, lovely. Look, hier müssen Sie ...“). In der Nation der Bridge-Spieler herrscht halt ein anderer Ton.

andreas.schwarz@kurier.at

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