Verdacht auf Liebe: Gast und Kellner

Die Beziehung zwischen Gast und Kellner kann verschiedenste Formen annehmen. Eine Auswahl

Seltsame Paare. Zwischen Gast und Kellner entwickelt sich im Lauf der Zeit eine Arbeitsbeziehung, aus der eine Freundschaft werden kann. Manchmal ist diese Beziehung die große Liebe, manchmal eher Hassliebe. Im Café Kralicek können, wie in einer Langzeitstudie, die verschiedensten Gast-Kellner-Beziehungsformen beobachtet werden. Ein paar Fallbeispiele:

Die On-off-Beziehung. An manchen Tagen sind sie unzertrennlich, an anderen ignorieren sie einander. An solchen Beziehungen sind meist langjährige Stammgäste beteiligt, die eigentlich mit dem Kaffeehaus verheiratet sind und sich daher nicht dauerhaft auf einen Kellner einlassen wollen.

Das Komiker-Duo. Jeder Satz eine Pointe, jede Bestellung eine Doppelconférence.

„Herr Ober, ein Seidel!“

„Warten S’, bis S’ an Durst haben!“

„Na gut, dann ein Krügerl!“

„Eine Hopfenkaltschale, kommt sofort!“

Das alte Ehepaar. Der eine weiß genau, was die andere sagen wird, und tut dann trotzdem so, als hätte er es nicht verstanden. „Einen großen Braunen – aber mit kalter Milch, wenn ich bitten darf.“ – „Einmal großer Brauner – und was dazu?“ Eigentlich halten sie einander nicht mehr aus. Wahrscheinlich hätten sie sich längst getrennt, wären sie nicht durch das gemeinsame Kaffeehaus untrennbar miteinander verbunden. Sie bleiben also zusammen, bis der Tod sie scheidet.

Das Traumpaar. Und dann ist da noch die Legende von der Gerti aus der Zweierloge, die jeden Tag am frühen Abend auf ein Achterl gekommen ist. Mit einem der Kellner hat sie immer gern geflirtet, und irgendwann hat sie ihn dann zufällig auf der Straße getroffen. Er hat sie gefragt, ob sie mit ihm auf einen Kaffee geht. Sie fand das witzig. Die beiden sind jetzt angeblich schon ein paar Jahre zusammen.

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