Bàba

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Die üble Geschenkehechelei zu Mutter-, Vater-, Valentinstag
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Die Neigungsgruppe „Wie viel geben die Österreicher zu Nikolo/Weihnachten/Valentin für Geschenke aus?“ hat wieder Saison: Morgen ist Vatertag, und der Handel weiß vorab, dass im Schnitt 56 Euro für Gutscheine, edle Tropfen oder Rasierwässer zu investieren sind (Botschaft: schäme sich, wer mit weniger knausert!).

Für den Muttertag wurden zuletzt 73 Euro veranschlagt. Aber das ist gender-technisch schon ok. Weil Mutter-Sein ja ein bisserl mehr Aufwand ist. Und weil es ihren Tag schon länger gibt – der Vatertag ist ein, auf der Welt übers Jahr verstreutes müdes Plagiat. Die deutschen Väter etwa saufen sich zu Christi Himmelfahrt auf Männertouren zu Rad, Pferdewagen oder sonst was nieder; die holländischen Väter bekommen am dritten Juni das Frühstück ans Bett; und in Taiwan feiert man Väter am 8. August – weil 8 bringt Glück und heißt ba, zweimal 8 bringt mehr Glück und heißt bàba, und das heißt phonetisch wieder Vater. Das ist schöner als jedes Vatertagsgeschenk.

andreas.schwarz@kurier.at

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