Ausgrabungen in Buchform

Harry arbeitet an seinen Memoiren und die Royals zittern, heißt es. Nicht ohne Grund.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Verschwiegenheit ist in den Königshäusern oberstes Gebot. Was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, wird geheim gehalten. Als Andrew Morton sein Buch „Diana: Ihre wahre Geschichte“ 1992 präsentiert, boykottieren Buchhandlungen den Verkauf und der Erzbischof von Canterbury verdammt es. Zu schrecklich sind die Einblicke, die Diana dem Leser gewährt.

Dianas letzter Butler, Paul Burrell, veröffentlicht nach ihrem Tod zwei Enthüllungsbücher – ein Vorgang, den nicht jeder versteht. Als ich ihn bei seiner Buchpräsentation in Liverpool darauf anspreche, zeigt er sich gedrückt: „Das Traurigste in meinem Leben ist, dass ich keinen Kontakt zu den Prinzen William und Harry habe. Meine Kritiker sagen: ,Wundert dich das? Du schreibst über ihre Mutter!’ Ich habe mein erstes Buch 2001 geschrieben, also lange nach Dianas Tod und ich bin sehr überrascht, dass William und Harry mich nie kontaktiert haben.“

2010 wird im Buch „Letizia Ortiz – eine Republikanerin am Hof von Juan Carlos I.“ von Drogen, Affären und Depressionen der  ehemaligen Journalistin und heutigen spanischen Königin berichtet. In „Bastarde und Bourbonen“ (2011), deutet der Historiker José  Maria Zavala an, dass der spanische Ex-König Juan Carlos zwei uneheliche Kinder gezeugt haben soll.

Viele Dänen reagieren bestürzt, als sie die Geständnisse von Kronprinz Frederik im Buch „Eine Familie und ihre Königin“ lesen. Er habe über viele Jahre unter Depressionen und Selbstmordgedanken gelitten. Die beliebte Königin lässt das in einem schlechten Licht erscheinen. Autorin Colin Campbell behauptet in ihrem Werk „The Queen Mother: The Untold Story of Elizabeth Bowes“, dass sie die uneheliche Tochter einer französischen Köchin am Hof gewesen ist. Und zetert: „Ich hoffe, es gelingt mir, das ,öffentliche’ Bild von Queen Mum als nette Oma zu zerstören. Sie hatte kein Hirn, war oberflächlich und trank gerne ein bisschen zu viel.“

Die Queen schweigt – wie immer.

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