Auferstehung 2019

Wer sich heute nach Sinnhaftigkeit in seinem Tun sehnt, hat vermutlich den Sinn von Ostern verstanden
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Wenn die Botschaft von der Auferstehung im Jahr 2019 ankommt, heißt sie übersetzt: Die Angst hat nicht das letzte Wort.

Gemeint ist natürlich nicht der Menschenverstand, der einen als gesunde Angst davor bewahrt, vom Fünf-Meter-Turm zu springen, bevor das Schwimmbecken eingelassen wurde. Gemeint ist vielmehr die Angst, die als diffuse Furcht in die Knochen der Menschen kriecht und dadurch gesellschaftliche Osteoporose verursacht. Die kollektive Angst, die aufkeimt, sobald professionelle Teufel-an-die-Wand-Maler zum Pinsel greifen. Die panische Angst vor der Endgültigkeit eines Verlustes, der in Wahrheit ein Neubeginn sein könnte.

Diese Angst darf zwar mitreden. Sie kann auch das vorletzte Wort haben. Aber nie das letzte. Davon handelt Ostern. Und davon, was nach dem Überwinden dieser Angst kommt: nämlich die Frage nach dem Sinn.

Wer sich heute fragt: „Wozu bin ich da? Und was kann ich beitragen?“ ist nicht in dubiose Eso-Zirkeln abgerutscht, sondern hat vermutlich nur den Sinn von Ostern kapiert.

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