Ansichtskarte
Der Sommer, in dem „die Österreicher heuer kein Meer sehen werden“, neigt sich, und vermeert (pardon!) waren Ansichtskarten vom Urlaub am Meer unterwegs. Für Nachgeborene: So eine Karte ist ein analoges Posting auf Karton mit Landschaftsfoto. Rückseitig ist Platz für die Postanschrift (Post = Zustellung von Schriftstücken und Waren aller Art) und einen Grußtext („Liebe Oma, wie geht es Dir? Mir geht es gut, das ist Hauptsache“).
Das Feine dieser Art Grußübermittlung ist, dass der Briefträger sie angreifen, aber kein Chinese/Google/ Herr Zuckerberg sie abgreifen kann. Auch die Frau Zadic erfährt nicht, wenn man „Das mit dem Nix-Meer-Sehen war ein Topfen“ schreibt, und meldet es dem Kurz als Hass-Posting.
Wenn man drüberwischt, verwischt man allenfalls die Tinte, sonst passiert nix. Die Karte wird nicht irrtümlich gelöscht (oder versehentlich/peinlich an wen Falschen geschickt). Und beim sinnerfassend (Hand)Schreiben bleibt man in Übung. Das ginge sogar ohne Meer.
andreas.schwarz@kurier.at
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