Von erfundenen Kindern und falschen Plüsch-Hasis
Fake. Ich habe einen neuen besten Freund. Sein Name ist Danny. Er weiß wirklich alles über mich. Sogar Dinge, von denen ich selbst nicht einmal eine Ahnung habe. So hat mir Danny letztens mitgeteilt, dass die Website des KURIERs ihm verrät, dass ich mich für Plüschtiere (!) interessiere.
Habe danach zuerst fieberhaft nach Flausch-Hasis auf der Website gesucht – vergebens – und danach überlegt, ein ernstes Gespräch mit dem Arbeitgeber zu führen, um herauszufinden, ob dieser eventuell von einer mir nicht bekannten Plüschhasen-Obsession weiß und öffentlich davon berichtet hat. Was ich dann allerdings doch nicht tat, da ich stark davon ausgehe, dass Danny mit jenen Menschen verwandt ist, die immer behaupten, meine Kinder zu sein und ihr Handy verloren zu haben.
Nun kann man diesen versuchten Betrügereien durchaus Positives abgewinnen – ob Sie es glauben oder nicht. Denn mit einigen geschätzten Leserinnen und Lesern habe ich mittlerweile eine Art Selbsthilfegruppe gegründet. Besonders amüsant ist dabei der Austausch mit Leserin X. Sie erfuhr wie ich per Telefon, dass sie Mutter eines Kindes in Not sei. Und wie ich schickte sie das erfundene Kind zum Teufel. Doch während bei mir damit der Fake-Kindersegen endete, ist Frau X mittlerweile sechsfache (!) Mutter.
Wir scherzen bereits, ob wir nicht ein Weihnachtsfest mit ihrer Großfamilie und meinem erfundenen einsamen Kind feiern sollen. Obwohl, wer weiß, wie viele Kinder bis Dezember noch hinzukommen.
Andererseits hätte ich dann wenigstens einen Grund, meinen neuen Freund Danny zu kontaktieren. Der mit den Plüschtieren. Ich bin sicher, Danny macht mir ein ganz besonders gutes Angebot für flauschige Hasis, Bärlis und Tiger. Und ich bin mir auch sicher, ich muss dafür nur wenige Tausend Euro anzahlen. Aber was tut man nicht alles für die (erfundenen) Kinder.
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