Meine wilde Nacht mit Batman

Über wilde Nächte spricht man nicht, die erlebt man. Außer Batman ist im Schlafzimmer
Anja Kröll

Anja Kröll

Zum Ende der Sommerferien – von nun an gefühlt in einer Ewigkeit – gab es in meiner Volksschulschulzeit eine Tradition, die ich geliebt habe. In der ersten Schulwoche nach Schulstart bat der Deutschlehrer stets zum selben Aufsatz unter dem Titel: „Mein schönstes Ferienerlebnis“. Was war aufregend und außergewöhnlich genug, um davon zu berichten? Das fragte sich Ihre Kolumnistin, aka Streber, bereits während der Sommerferien im Wochen-Takt.

Heute könnte ich Ihnen, ohne zu zögern, eine Antwort geben: Meine gemeinsame Nacht mit Batman. So passiert zwar ohne Sommerferien, aber hier in der kolumnenfreundlichen Kurzversion zum Nachlesen.

01.37 Uhr: Ihre Kolumnistin erwacht, weil irgendetwas gegen die Scheibe fliegt. 01.38 Uhr: Das Irgendetwas ist ohne Brille ein sehr großer Nachtfalter, mit Brille eine sehr kleine Fledermaus, die durch das gekippte Fenster reingekraxelt ist. 01.39 bis 01.41 Uhr: vergebliche Rettungsaktion der Fledermaus durch die Kolumnistin, inklusive gutem Zureden. 01:42 Uhr: Kolumnistin ist keine Fledermausflüsterin und reißt Fenster auf. Fledermaus missinterpretiert dies und landet zunächst auf dem Schlafzimmerboden, um wenig später panische Kreise an der Zimmerdecke zu ziehen. 01.43 Uhr: Flucht der Kolumnistin aus dem Schlafzimmer.

01.44 Uhr: Rückkehr ins Schlafzimmer mit Haube am Kopf, um Handy zu holen und Batman das Fenster zu öffnen. 02.00 Uhr: googeln, wie man eine Fledermaus aus dem Haus bringt. 02.06 Uhr: der Versuch, auf der Wohnzimmercouch einzuschlafen. 06.50 Uhr: Erwachen (mit Rücken-Au), todesmutige Rückkehr (mit Haube) ins Schlafzimmer und Erleichterung, Batman ist weg. Das wirklich Arge? Googeln Sie mal Fledermaus im Haus. Sie werden staunen, was man über „was will mir die Fledermaus sagen“ bis hin zu „Fledermäuse Glücksbringer“ findet.

Kommentare