Tod durch Toaster: Klaus Eckel über diese und andere Gefahren
Neulich las ich in einem österreichischen Gesundheitsmagazin, dass man es vermeiden sollte, mit einem langen Schal um den Hals öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die Begründung: Der Schal könnte sich in den Schiebetüren oder in einer Rolltreppe verklemmen und dadurch die Luft abschneiden. Für meine Lebenserwartung ist das eine klassische Lose-lose-Situation – ohne Schal sterbe ich an einer chronischen Verkühlung, mit Schal stranguliert mich der Handlauf der Rolltreppe.
Niesen ist gefährlich
Diese Warnung erinnerte mich sofort an einen weiteren Artikel über die Gefahr von zu heftigem Niesen – das kann nämlich manchmal zu einem Bandscheibenvorfall führen. Seit diesem Bericht niese ich deutlich ängstlicher.
Kaum zu glauben: Meine Birkenallergie könnte mich tatsächlich auf den OP-Tisch eines Wirbelsäulenchirurgen bringen. In ferner Zukunft reibt mir vielleicht aus einem jetzt noch unerfindlichen Grund der HNO-Arzt meinen eingerissenen Meniskus mit Bepanthen-Nasensalbe ein.
Der gelbe Dämon
Im Kindergarten wird sie zwar ständig gemalt, dabei ist sie für meine Dermatologin ein gelber Dämon: die Sonne. In meiner Jugend gab es noch Sonnenmilch mit Schutzfaktor 3. Dieses Jahr entdeckte ich in einer Drogeriemarktauslage ein Produkt mit Faktor 70. In wenigen Jahren muss ich mir vermutlich zu Beginn jedes Sommers vom Autospengler eine weiße Ganzkörperlackierung auf den Körper sprühen lassen.
Ich hoffe, ich darf Sie weiter beunruhigen. In Haferflocken wurden Glyphosatrückstände gefunden, die Strahlung von E-Bike-Akkus gilt als potenzielles Risiko für die Potenz und rutschige Badematten haben in diesem Jahr zu einer gestiegenen Zahl von Kopfverletzungen geführt.
Stehen wir vielleicht kurz vor einer bundesweiten Helmpflicht beim Duschen? Der Mensch wird gerade von Gefahren umzingelt. Damit ich gesund und topfit über die Ziellinie des Lebens stolpere, halte ich mich an das Lied der deutschen Band Kraftklub: „Wenn ich tot bin, fang’ ich wieder an mit Rauchen.“
Klaus Eckel, Kabarettist. Sein akt. Programm ist nur bis Ende 2025 zu sehen: globe.wien.
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