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Man darf wieder demaskiert ins Wirtshaus. Mit allen Freunden. Und bis nach Mitternacht
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Neulich im Kaffeehaus. Der Kellner knallt das Silbertablett mit dem Frühstück auf den Marmortisch und raunt: „Das Semmerl hab’ ich Ihnen durchgeschnitten. Sie schauen nicht so aus, als wären Sie so viel Arbeit gewöhnt.“ Das ist der viel zitierte Wiener Schmäh. Ab heute kann man ihn wieder in geselliger Runde erleben.

Wer mehr als drei Freunde hat, darf wieder mit ihnen ins Wirtshaus. Die „Vurschrift“, dass dort maximal vier Personen an einem Tisch sitzen dürfen, fällt. Auch für Brillenträger gibt es Erleichterungen. Sie dürfen (wie alle anderen auch) demaskiert zum Wirt – und müssen nicht mehr mit dauerbeschlagenen Brillengläsern Orientierung suchen. Wenn das kein Grund zu feiern ist – bis zur Sperrstunde (die ab heute erst um 1 Uhr schlägt). Denn wie schon Friedrich Torberg in „Die Tante Jolesch“ schreibt: „Ein anständiger Gast stellt beim Verlassen des Kaffeehauses seinen Sessel selbst auf den Tisch.“

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