Wer und wie viele bist denn du?

Wer und wie viele bist denn du?
„Die Sache mit dem Ich“ von „Theater foXXfire!“ im Dschungel Wien: Eine musikalisch-körperbetonte Show.

Die Suche nach dem eigenen ich – und wenn ja, nach welchem wird in knapp mehr als einer Stunde (70 Minuten) wechselhaft, spannend, berührend, manches Mal ziemlich heftig und deftig, ja sogar brutal –und das vor allem körperlich und musikalisch in „Die Sache mit Ich“ (Autor: Benedict Thill; Regie: Richard Schmetterer), der jüngsten Produktion von „Theater foXXfire!“ im Dschungel Wien verhandelt.

Zwischen einem Dickicht aus Kunststoffrohren, die das Durchkommen schwer machen und flexiblen, durchsichtigen Kunstwänden, die je nach Beleuchtung auch als Spiegel funktionieren, spielt sich die Geschichte ab. Und der Plott geht so: Valerie (Clara Montocchio) verliebt sich in einer Disco in den eher schüchternen Alex (Daniel Feik). Und wacht eines Morgens mit Sascha (Silvana Veit) auf. Die ist geheimnisvoll, aber viel feuriger. Wer ist sie?

Sascha und Alex verschmelzen in dem überblendenden Spiegel zu einer Person, sind also letztlich „nur“ zwei Seiten in einem Menschen. Nicht genug damit, mischt sich noch als dritter Anteil der Persönlichkeit der brutale, Ur-Macho Ben ( Benedikt Häfner) ein. Der taucht übrigens massiv dann auf, als Valerie sehr Gefallen daran findet, die zwei (Seiten) zu lieben, weil sie selber auch mehr will.

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Ygramul, die Viele

Schon vor 40 Jahren ist Bastian Balthasar Bux/ Atréju In Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ letztlich ja auch auf der Suche nach dem eigenen Ich auf Ygramul, die Viele gestoßen. Das Ungeheuer im Land der toten Berge ist eine Art Insektenschwarm mit gemeinsamer Steuerungszentrale (Hirn?). Ihr Gift kann an jeden ausgewählten Ort beamen, wenn dieser Wunsch so manifest wird bevor das Gift die tödliche Wirkung entfaltet.

Ungewöhnlich für eine Premiere, besuchte auch eine Schulklasse die Vorstellung. Die Jugendlichen (das Stück ist ab 14) waren gebannt die ganze Zeit dabei, ist es doch IHR Thema, die Phase der Suche und dennoch ist es mehr als ein Jugendstück. Hat nicht jede und jeder, wer halbwegs offen durch die Welt geht und es sich zu- und eingesteht, viele Seiten, Unterschiedlichstes in sich. Und sucht, wie sie/er diese Facetten in einer Persönlichkeit vereinen kann?

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Spiegelung im Du

Die Spannung, das mitunter bewegend Mitreißende am Stück ist jedoch bei weitem nicht das Thema allein, sogar nicht einmal der Ansatz der Suche nach dem Ich in der Spiegelung des Du, sondern in erster Linie die Art und Weise der Inszenierung – wenige über das Gesprochene, sondern  über die Körperlichkeit, die Aussagen in den Bewegungen oder in der Mimik und Gestik UND die Musikalität – ob gesungen oder auch gesprochen (Musikalische Leitung aber auch immer wieder Live-Gesang und vor allem Live instrumental, insbesondere Gitarre: Moritz Gaber).

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Infos: Wer? Was? Wann? Wo?

Die Sache mit Ich
Theater foXXfire!
Schauspiel mit Livemusik, 80 Minuten, ab 14 J.,

Autor: Benedict Thill
Regie: Richard Schmetterer

Musik/Darsteller_innen:
Valerie: Clara Montocchio
Alex: Daniel Feik
Sascha: Silvana Veit
Ben: Benedikt Häfner
Sänger: Moritz Gaber

Musikalische Leitung: Moritz Gaber
Ausstattung: Lena Scheerer
Dramaturgie: Jana Püscher
Kampfchoreografie: Till Frühwald
Licht: Hannes Röbisch

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Wann & wo?
Bis 16. Oktober 2018 und
10. bis 13. Dezember 2018

Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at

https://www.theaterfoxfire.at

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