Weiße Löcher? Hier gibt es sie

Eine Szene aus dem Stück „White Hole“.
In [WHITE HOLE] bespielen zwei Tänzerinnen als Energiebündel eine alte Tankstelle mit Waschstraße.

Mit Ausnahme einer kurzen Einleitung einer der beiden Tänzerinnen - Katharina Senk - läuft diese Stunde völlig ohne Worte - aber selbstverständlich nicht sprach-los - ab. Doch selbst sie lädt ihr Publikum nur mit Gesten ein, ihr zu folgen. In den gesprochenen Worten gibt sie einiges über das Konstrukt weiße Löcher wieder. Sie sollen das Gegenstück zu den schwarzen Löchern im All sein. Verschlucken die einen alles was ihnen nahe kommt, also jedwede Energie, so spucken die weißen Löcher schier unendlich viel Energie aus, wie oft auch genannt „kosmische Geysire“.

Ihre Kollegin, Maartje Pasman, lädt in ihrer Einleitung hingegen das Publikum zu einer Sinnesreise - mit Naturbildern und Gerüchen und sogar Geschmackserlebnissen - wer sich drauf einlässt - ein.

Nach den beiden unterschiedlichen Einstimmung geht es für alle gemeinsam weiter - manchmal mit Einladungen an Einzelne oder alle mitzumachen wozu Blicke oder Hand- und Körperbewegungen reichen. Dicke Kunststoffrohre werden zu Armverlängerungen - ein Übergang zu Cyborgs? Oder wird hier mit jeweils einem Arm „geschaut“ - sind es Fern-Rohre?

Spielort ist die Kulturtankstelle neben dem O.K., dem Offenen Kulturhaus. Diese ehemalige Tankstelle samt Waschstraße wird seit ihrer Auflassung üblicherweise von der Kunstuni als Ausstellungsräume genutzt, nun wird sie erstmals performativ bespielt. Das Tanzduo hat [WHITE HOLE] für diesen Ort konzipiert. Die aufgelassene, leere Waschstraße wirkt, obwohl abgefuckt, irgendwie wie ein aus der Zeit gefallener Ort. In einer Ecke tanzen beide zu aus zwei Projektoren an die Wände geworfenen Bildmustern, scheinen mit ihnen zu verschmelzen, irendwie unwirklich zu werden, um danach im langen Gang mit schier unglaublich und fast unmöglich scheinenden Verrenkungen so viel Energie auszuspucken, wie es nur weiße Löcher könnten - wenn es sie denn gäbe.

Eine Frau im gelben Anzug kniet auf einem weißen Sockel und spricht in ein Mikrofon vor Publikum.

Eine Frau steht vor einer Projektion und drei leuchtenden Lampen.

Zwei Frauen posieren mit einem grauen Rohr in einer Tiefgarage.

Zwei barfüßige Frauen in gelben Overalls posieren in einer Tiefgarage mit einer Stange.

Eine Szene aus dem Stück „White Hole“.

Eine Frau in einem neonfarbenen Overall steht zwischen zwei Personen in einem Parkhaus.

Eine Frau hält ein graues Rohr hoch, während eine andere in gelber Kleidung im Hintergrund posiert.

Zwei Performer in gelben Anzügen interagieren mit projizierten Schatten auf einer Bühne.

Eine barfüßige Frau in gelber Kleidung kauert vor einer Wand mit Lichteffekten.

Zwei Frauen in gelben Overalls interagieren mit einer Wand in einem gefliesten Raum.

Eine Frau trägt eine andere auf ihren Schultern vor einer gefliesten Wand.

Zwei Frauen in gelben Overalls stehen vor einer gefliesten Wand und lehnen sich aneinander.

Eine Frau in einem gelben Kleid dehnt sich vor einer gefliesten Wand.

Zwei Frauen in gelben Overalls posieren vor einer gefliesten Wand. Eine streckt die Zunge heraus.

Eine Gruppe von Menschen hält sich in einem Tunnel an den Händen.

Eine Gruppe von Frauen steht in einem Tunnel und bildet einen Kreis mit ihren Armen.

Infos: Was? Wer? Wo?

[WHITE HOLE]
tanz.sucht.theater ( Österreich)
Ab 12 J., ca. eine Stunde

Von & mit: Katharina Senk, Maartje Pasman
Sound: Patrick Gutensohn
Photografie & Lichtdesign: Laurent Ziegler

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