Vielfalt ist die Realität, und das führt zum Erfolg

Die Checkerinnen des Vielfalt-Tages in der VBS Hamerlingplatz und der Moderator
Jugendlichen organisierten den 4. Junior Diversity Day in der Handelsakademie am Hamerlingplatz (Wien-Josefstadt).

„Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Vielfalt“, meinte die Direktorin der privaten Handelsakademie und –schule am Wiener Hamerlingplatz (VBS – Vienna Business School), Monika Hodoschek. Damit begrüßte sie viele Jugendliche der Schule und Gäste zum vierten Junior Diversity Day. Vielfalt in verschiedensten Bereichen waren dann die Themen der kurzen Einleitungsreferate, vor allem aber in den anschließenden Workshops. Star des Vormittags, des letzten vor den Semesterferien, war der 22-jährige Tennisprofi Nico Langmann. Sein Trainer ist der Vater von Dominic Thiem, der auch zentral im Betreuungsteam seines Sohnes arbeitet. Der Vielfalt-Vormittag ging übrigens praktisch zeitgleich mit Thiems Semifinal-Match beim Grand-Salm-Turnier in Australien über die Bühne.

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Für den Junior Diversity Day wird immer auch eine eigene symbolische Skulptur gebaut

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Organisationsteam und Schulsprecher ...

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... Claudia Hadać, Valentina Matijević, Özlem Ikiz, Kaltrina Shala und Yanic Kwihangana

Vielfalt ist die Realität, und das führt zum Erfolg

... und hier die Checkerinnen des Tages mit dem Moderator

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... Babak Malekzadeh, ...

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... launig und unterhaltsam

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Nico Langmann, Tennisspieler, 33. der Weltrangliste ...

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... war einer der Keynote-Speaker ...

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... Gruppenfoto mit Schüler_innen, Direktorin usw.

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... Direktorin Monika Hodoschek am Redner_innen-Pult ...

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Keynote-Speakerin Christine Marek, Unternehmensberaterin und vormals Politikerin - Gemeinderätin in Wien, Staatssekretärin im Bund ...

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... vermittelte Gedankenanstöße in Sachen Gender - und andere Gleichstellungsforderungen ...

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... bzw. was gesetzlich schon erreicht, ...

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.... aber oft noch nciht in der Realität angekommen ist, ...

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... wofür daher tagtäglich gekämpft werden muss ...

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Ein Keynotespeaker erkrankte: Manuel Bräuhofer, Gründer der ersten Diversity-Marketing-Agentur "Brainworker"

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Das Organisationsteam mit Ina Pfneiszl von Simacek, Anbieter von Dienstleistungen im Bereich Infrastruktureller Facility Service. ...

 

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... Pfneiszl bezeichnet sich als "Mutter" des Diversitäts-Tages ...

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„Behindert – na und?!“ …

… nannte Langmann seine Keynote und erzählte, wie schwer es für ihn in Kindheit und beginnender Jugend war. Da musste er bis zum Alter von 12 zu Hause ganz ohne Rollstuhl auskommen, weil die Eltern meinten, ihn dazu bringen zu müssen, dass er wieder gehen könnte. Erst als er durchsetzte, der Rollstuhl wäre eben seine Möglichkeit der Fortbewegung, wurde es leichter.Mit immer wieder humorvollen Untertönen konnte er den Jugendlichen vermitteln, Behinderte sind ganz normale Menschen – die einen sind blond-, andere braun-haarig und er bewege sich eben auf Rädern fort. Und beim Tennis sehr erfolgreich, war schon Teilnehmer der Paralympischen Spiele und immer wieder auch bei den großen bekannten Tennisturnieren, wo die Matches der Rollis praktisch zeitgleich in den selben Stadien stattfinden.

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Tennisspieler Nico Langmann demonstriert, wie schnell er die Räder abnehmen kann, wenn er sich beispielsweise ins Auto setzt ...

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... Gruppenfoto mit den Workshop-Teilnehmer_innen und Gästen ...

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Ob Frau, ob Mann …

Launig und unterhaltsam moderierte Babak Malekzadeh den Vormittag, in dem nach dem Tennisspieler Christine Marek, Unternehmensberaterin und ehemalige Politikerin (u. a. Staatssekretärin) zum Thema Gender sprach. Von guten gesetzlichen Grundlagen zur Gelichbehandlung – seit Jahrzehnten – und weniger gerechterer Praxis ausgehend, motivierte sie, sich gegen alle Formen von Ungerechtigkeiten zur Wehr zu setzen. Und gab Anstöße, Klischees und Rollenmuster zu überdenken.

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Workshop mit Sandra Kaeßmayer, Bildungsreferentin der Initiative Weltethos

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Von Jugendlichen organisiert

Den diesjährigen Junior Diversity Day hatten – nach einigen Jahren Pause – wie auch die drei vorangegangenen Schülerinnen und Schüler organisiert. Diesmal war es das Diplomprojekt von Claudia Hadać, Valentina Matijević, Özlem Ikiz, Kaltrina Shala. „Das ist unsere Abschlussarbeit in unserem Schwerpunkt Eventmanagement“, erklären sie dem Kinder-KURIER. Die Arbeit reichte von der Konzeption, dem Aussuchen von Workshop-Leiter_innen, dem Kontaktieren dieser bis zur Dekoration des Raumes – mit unterschiedlichen Symbolen für Länder und Religionen bis zur Gestaltung einer kleinen symbolischen Skulptur. In dem Fall griffen die vier Schülerinnen das Motiv der bunten Hände der vorangegangenen Diversity Days auf. Özlem Ikiz ließ sich ihre Hand dünn eingipsen, vorsichtig wurde der Gips entfernt und bunt bemalt. Diese halb geöffnete Hand hält vorsichtig eine kleine Weltkugel.

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Workshop mit Peter Wesely, Geschäftsführer des Vereins Wirtschaft für Integration, der u.a. den mehrsprachigen Redebewerb "SAG'S MULTI!" durchführt

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Vielfältige Workshops

Bunt und vielfältig waren dann auch die anschließenden Workshops. Mit Peter Wesely vom Verein Wirtschaft für Integration, der u. a. den mehrsprachigen Redebewerb „SAG’S MULTI!“ erfunden hat und nun zum elften Mal durchführt, ging es um di ethnische Vielfalt – die zur faktischen Normalität in Wien geworden ist. Auch wenn das so manche Entscheidungsträger_innen noch nicht realisiert haben. Der Workshop mit Sandra Kaeßmayer, Bildungsreferentin der Initiative Weltethos, drehte sich um die Vielfalt von Religionen und Philosophien. Nico Langmanns Workshop war total überlaufen, weil so viele Schülerinnen und Schüler Fragen an den Rollstuhl-Tennisprofi hatten. Unter anderem demonstrierte er als Antwort auf die Frage, wie er Autofahren könne, wie er seinen fahrbaren Untersatz schnell auf ein Rad kippt, das zweite Rad mit einem Knopfdruck lockert und abzieht. Dann lässt er sich auf den Autositz fallen, zieht das zweite Rad ab, verstaut die hinter dem Fahrersitz und auch den Mittelteil des Rollis, den er zusammenklappen kann. Von Kupplung verstehe er nichts, weil er über eine Handautomatik Gas gibt bzw. bremst „Und so cruise ich lässig nur mit einer Hand am Lenkrad.“

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Auf zur "Zeitreise" ...

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Stiegensteigen mit Gewichten an Armen und Beinen und eingeschränktem Blickfeld und Hörfähigkeit ...

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...... Workshop mit Gerald Schweidler, Projektmanager Comfort4all

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Anlegen von Teilen, die das Gewicht deutlich erhöhen ...

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... Diese Brille schränkt das Blickfeld ein ...

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Diese Brillen simulieren verschiedene Krankheiten wie Grauer, Grüner Star und andere ...

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Gruppenbild am Ende des Workshops ...

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Zeitreise ins Alter

Zwei Workshops beschäftigten sich mit für die Jugendlichen oft doch sehr entfernten Lebenswelten, jenen von älteren Menschen. Mit Julia Krenmayer, Co-Gründerin des Generationencafés Vollpension diskutierten und entwickelten Schüler_innen u.a. ihre Gedanken und Wünsche für die Zeit, wenn sie selber 70 sein werden. Mehrfach kam als wichtiges Halt in einer Familie vor.

„Zeitreisen ins Alter“ unternahmen die Teilnehmer_innen im Workshop mit Gerald Schweidler. Drei bis vier Jugendliche gleichzeitig legten Manschetten mit Gewichten um Füße und Hände sowie über Brust und Rücken. Dazu eine Brille, die das Gesichtsfeld einschränkt und Kopfhörer, die das Hörvermögen stark beeinträchtigten.So begannen sie im Klassenraum zu gehen, oder zu merken, dass sie eine von hinten kommende Person viel später bemerkten als ohne die einschränkende Brille. Im Autoverkehr kann sich das sehr negativ auswirken. Merve Yüksel, Pamina Hafner, Dominik Tomek und Balint Fehervari stellten sich dann auch noch mit dem Workshopleiter vor das Plakat „Zeitreise ins Alter“. „Es war schon sehr anstrengend“, meinte die Erstgenannte. „Vor allem hab ich es beim Stiegensteigen in den Beinen gespürt.“ Für Dominik Tomek waren die Gewichte an den Handgelenken am unangenehmsten, sagte er dem Kinder-KURIER. „Gehört hab ich schon alles, aber seeehr leise.“

Vielfältige Perspektiven

Unterschiedlich können auch die Sichtweisen auf ein und dieselbe Sache oder Person sein. Auch das erlebte der Kinder-KURIER gegen Ende des 4. Diversity Junior Days. Schulsprecher Yanic Kwihangana erzählte der Reporter auf dessen Frage, was ihn motiviert habe, zu kandidieren: „Ich bin schon zwei Mal sitzen geblieben, weil ich ein fauler Hund war. Als ich in den letzten Ferien meine Verwandten und Freunde in Kigali, der Hauptstadt von Ruanda besucht habe, haben die erzählt, wer aller schon die Schule oder gar ein Studium abgeschlossen hat. Da hab ich mir einen Ruck gegeben. Ich wollte selber weniger mit Freunden in Wien rausgehen und mehr lernen und das aber auch anderen vermitteln und damit der Schule was zurückgeben. Das und weil ich mit vielen Leuten rede und offenbar deren Sympathie habe, wurde ich gewählt. Ich hab auch versprochen, Leute ich mach nicht was für euch, sondern wir müssen alles zusammen erreichen.“

Während er das schildert, kommt flotten Schritts die schon eingangs zitierte Direktorin, Monika Hodoschek, unterbricht das Gespräch und sagt: „Der Yanic ist ein Dampfplauderer. Er hat mir für vorige Woche ein Konzept zur besseren Arbeit auch als Schulsprecher versprochen und bis heute ist es noch nicht da.“

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Was, wenn ich 70 bin... ?

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Workshop mit Julia Krenmayr, Co-Gründerin von Generationencafé Vollpension

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