Selber viel - fürs Leben - gelernt
Berührungsängste abgebaut
Blindheit - damit wollten sie sich beschäftigen, erzählen Manuel Kunz, Maximilian Barcikowski, Matthias Bartosch, Daniela Vogg, Corina Zetner dem Kinder-KURIER. Gemeinsam mit Carolin Özkan, Marija Panić, Maximilian Wallner und Tizian Weber führte diese Gruppe der 1A der Handelsschule ihr Projekt, das sie schlielich „More light“ nannten mit dem BundesBlindeninsitut in der leopoldstädter Wittelsbachstraße durch. „Zur Vorbereitung sind wir aber zuerst in den „Dialog im Dunklen gegangen. Damit wir selber einmal erleben wie es ist, nichts zu sehen.“ Erst dann ließen sie sich auf die Begegnung mit den blinden und sehschwachen Schülerinnen und Schülern im BBI ein. Und staunten, wie sicher die sie durchs Schulgebäude führten. „Wir wollten ihren Alltag kennen lernen.“ Auch diese Gruppe wird die Begegnungen fortsetzen. Im Frühjahr steht noch ein Turnier im Dunklen auf der Agenda.
Maximilian Barcikowski gestand in seinen Notizen übers Projekt, vor der ersten Begegnung ein mulmiges Gefühl gehabt zu haben. „Ich konnte mir nicht ausmalen, wie es sein wird, hatte Angst, dass wir ins Fettnäpfchen treten und dass eine unangenehme Stille herrschen würde.“
Verzaubert
Am Beginn des Projekts „Magie fühlt jeder“ stand ein Zaubertrick mit einer Münze, den Alexander Tomsich in der Schule vorführte, weil er diesen und andere schon seit Jahren kennt. Das wär’s doch, sagten sich er und seine Kollegen Florian Keglevits, Lorenz Hartl, Marcel Hranić, Leonardo Molon, Julian Spadola und Maximilian Stadlmann. Zaubererei, Magie verzückt, warum nicht sie in ein soziales Projekt einbauen. Die Burschen bereiteten eine Zaubershow vor, um sie beim Faschingsfest in der Integrativen Schule Hernals, mit der die VBS HAK/HASch I schon lange kooperiert, vorzuführen und das dank des begeisterten Publikums gleich mehrmals. Und sie lernten selbst so: „Ich habe erfahren, dass die Wahrnehmung von Kindern mit Behinderung fast genau gleich, wie unsere eigene ist“, gesteht Lorenz Hartl in seiner Projekt-Reflexion.
Und mit dem Trick eines verschwundenen Glases begeisterten die Schüler auch am Abend der Amicus-Verleihung die Gäste im Festsaal der Schule, das zur eigenen Verblüffung eine Lehrerin aus ihrer Handtasche in der zweiten Reihe vor der Bühne dann hervorkramte.
Reset
„Beim Projekt konnte ich lernen, dass man hilfsbedürftigen Menschen helfen soll, anstatt wegzusehen und dass man nicht voreilig obdachlose Menschen verurteilen sollte. Meine persönliche Meinung über Obdachlose hat sich nach diesem Projekt positiv verändert“, meint Dominic Maniyankerikalam über „Reset“. Gemeinsam mit Lisa Fabienne Grand, Manuel Iykerattu, Pia-Maria Piplits, Samantha Puseljić, Chiara-Maria Weber, Matthias Weiss, Silvia Wiedemann und Julia Zingl besuchten sie in 3er- bzw. 4er-Teams einmal wöchentlich nach der Schule eine Einrichtung für Obdachlose bei den Schwestern der Mutter Theresa. Die Unterstützung reichte vom Mithelfen bei der Essensverteilung bis hin zur Hilfe beim Deutschlernen und der Erstellung einer persönlichen Bewerbungsmappe für Augustin, einen Flüchtling aus Nigeria.
Tierisch
Ebenfalls mit der Integrativen Schule Hernals arbeitete die Gruppe des Projekts „1DK für Tiere da“ zusammen. Philipp Attensam, Anastasija Avdić, Benjamin Breitegger, Luca Ilisević, Vanessa Ivkić, Jakob Keip, Denis Klarić, Sarah Omari, Dario Schranz, Konstantin Seiler, Daniel Spörr, Timotheus Urbanke, Milan-Angelo Varga und Matthias Wimmer haben fast alle selber (Haus-)Tiere. Und diese Vorliebe brachte sie auf eigentlich zwei Projektideen. Zum einen machten sie einen Ausflug mit Kindern mit Behinderungen der besagten Schule nach Schönbrunn in den Tiergarten. Für Melanie, Umut, Destiny, Zayad, Eda, Lia und Stefan bereiteten sie sich selbst auf einige der Tierarten vor, um ihnen diese bei einer Art Stationen-Tour näher zu bringen. Außerdem nahmen sie Hefte mit, in die die Kinder bei den Stationen zeichnen konnten. Auch kreatives Basteln stand auf dem Programm der Exkursion.
Zum anderen nahmen die HAK-Jugendlichen Kontakt auf mit dem TierQuartier Wien., um mehr über professionelle Betreuung und Pflege der dort untergebrachten Tiere zu erfahren. Dabei bemerkten sie, dass es an spielerische Beschäftigung für manche dieser Tiere fehlte. So machten sie sich ans Werk, Spielsachen oder kleine Häuschen aus Holz zu basteln. Dafür konnten sie mit Unterstützung des Schulwarts in der Werkstatt des schuleigenen Kellers arbeiten.
Helfende Hände
Eine helfende Hand für Rumänien, mit dem Laura Steckenbauer und Lisa Vehzely, die sich damit in zwei Projekten engagierte, setzte das schon vor zwei Jahren begonnene „Noi ajŭtam“ (Rumänsich für „wir helfen“) fort. Unterstütz werden damit Kinder eines Heims in Arad. Einige der Jugendlichen aus dem ersten Projekt waren persönlich in Arad und haben nun in diesem Schuljahr für das Kinderheim „haus der Hoffnung“ neue Sponsoren gewonnen, wodurch allein bei einer Präsentation in Braunau beim Rotary Club 1000 € aufgetrieben werden konnten.
Hilfe für Demenzkranke
Wie ist das, wenn man vieles, fast alles vergisst, oft nicht einmal mehr die nächsten Angehörigen erkennt? Um sich auf das Projekt SeneCura experience im Purkersdorfer Pflegeheim gleichen Namens einzulassen, absolvierten Flora Kaman, David Konieczny, Jan Piszczek, Nicole Szczurek und Eryka Tabjan einen Demenz-Workshop. Mit diesem Know How ausgestattet, organisierten sie eine Weihnachtsfeier und ein Faschingsfest für diese älteren Menschen. Neben den fachlichen Kenntnissen erlebten die beteiligten Jugendlichen, wie sie schildern, vor allem die Wichtigkeit kennen, sich Zeit im Umgang mit (älteren) Menschen zu nehmen und wie positiv diese auf sanfte Berührungen und vor allem Lächeln reagieren. Tabjan Eryka nahm zudem mit, die Zeit mit ihrer Familie mehr zu schätzen.
Geld- und Sachspenden für verfolgten Christ_innen
Das arabische „Ersem dehka“ bedeutet „Schenke ein Lächeln“. So nannten Julian Aichhorn, Eugen Aziraj, George Del Rosario und Alicia Drahokoupil in dem sie optische Christ_innen in Ägypten unterstützten. Diese Minderheit umfasst immerhin 10 Prozent der ägyptischen Bevölkerung, sieht sich aber nicht nur mit Diskriminierung, sondern auch mitunter tödlicher Verfolgung konfrontiert. Die Jugendlichen der HAK wandten sich an die Wiener koptische Pfarre Maria vom Siege. Studierende aus dieser Gemeinde bereiteten sich auf einen freiwilligen Einsatz in Ägypten vor. Die VBS-Schüler_innen sammelten Geld und Sachspenden, die die Studierenden dann mitnehmen konnten.
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