Raus aus der Blase – Frieden lässt sich erleben

Schnappschuss aus der Freidensshow der internationalen Jugendlichen.
Zum 17. Mal fand das Peace-Camp statt – mit Jugendlichen aus Israel, Ungarn und Österreich. "Show 4 Peace" im Dschungel Wien.

„Wir haben bisher in einer Blase unter uns gelebt und gar nicht mitgekriegt, wie andere leben. Das haben wir erst hier beim Friedenscamp erfahren“, beginnen Tamary und Lihi aus Nofit im Norden Israels dem Kinder-KURIER zu erzählen. Erst hier in Lackenhof (Niederösterreich), wo der Großteil des mehr als einwöchigen 17. Peace-Camps stattgefunden hat, seien sie in Berührung mit palästinensischen Jugendlichen – ebenfalls aus Israel – gekommen. „Aber in diesen zehn Tagen haben wir alle erlebt, erfahren und gelernt, dass es möglich ist, dass verschiedene Kulturen zusammenleben und miteinander auskommen, ja Spaß haben können. Und sogar ziemlich leicht“, freuen sich die beiden. Diese Grundstimmung, diese Erkenntnis, dieses Vermächtnis teilen sie mit den anderen 29 Jugendlichen aus eben Israel, aber auch aus Ungarn und Österreich, die heuer Teil des Friedensprojekts waren.

Eine Gruppe junger Leute probt eine Tanzszene auf einer Bühne.

Eine Gruppe junger Leute probt eine Massenszene auf einer Bühne.

Eine Gruppe von Jugendlichen probt eine Massenszene auf einer Bühne.

Mehrere Personen liegen und stehen auf einem Boden mit Punktmuster während einer Probe.

Kadiga hält ein Statement bei einer Probe vor einer Gruppe junger Frauen.

Eine junge Frau mit lockigem Haar liest ein Statement am Mikrofon vor.

Ein junger Mann spricht in ein Mikrofon auf einer Bühne.

Eine Gruppe junger Leute probt eine Tanzszene auf einer Bühne.

Ein junger Mann hält eine Rede vor einer Gruppe von liegenden und stehenden Jugendlichen auf einer Bühne.

Eine junge Frau hält eine Rede vor einer Gruppe liegender und stehender Personen auf einer Bühne.

Drei junge Frauen singen gemeinsam in ein Mikrofon auf einer Bühne.

Eine Gruppe von Jugendlichen probt eine Szene auf einer Bühne, einige liegen am Boden.

Eine Gruppe von Jugendlichen probt eine Szene auf einer Bühne.

Drei junge Frauen singen gemeinsam in Mikrofone.

Eine Gruppe von Menschen liegt auf einer Bühne vor einer Leinwand mit einem Mann im Anzug.

Ein junger Mann tanzt und singt mit Mikrofon vor einer Gruppe von Jugendlichen auf einer Bühne.

Ein junger Mann tanzt auf einer Bühne vor einer Gruppe von Zuschauern.

Zwei junge Frauen singen gemeinsam in ein Mikrofon.

Emma probt am Keyboard auf einer Bühne.

Eine Gesangsgruppe probt auf einer Bühne vor Mikrofonen.

Eine Gruppe von Menschen probt eine Tanzszene auf einer Bühne.

Eine Gruppe junger Leute probt eine Massenszene auf einer Bühne.

Eine Gruppe Jugendlicher probt auf einer Bühne zu „Seven Nation Army“.

Zwei junge Frauen proben ein Lied mit Mikrofon und Textblatt.

Eine Gesangsgruppe probt auf einer Bühne vor einem schwarzen Hintergrund.

Eine Gruppe junger Leute probt eine Massenszene auf einer Bühne.

Eine Gruppe junger Leute probt eine Massenszene auf einer Bühne.

Eine Gruppe junger Leute probt eine Massenszene auf einer Bühne.

Eine Gruppe von Menschen liegt auf dem Boden und schaut auf eine Leinwand, auf der Alexander Van der Bellen zu sehen ist.

Lernen, wie die anderen denken

Sie hätte gedacht, „das würde eine langweilige Woche werden in einem kleinen Dorf am Land“, so gestand Noor aus Nazareth (die Stadt mit der größten Gemeinschaft arabischer Israelis) ihre anfängliche nicht gerade hochgesteckte Erwartung gegenüber dem Kinder-KURIER. „Aber es war ganz anders, ganz intensiv, in jedem Winkel, in jeder Ecke haben wir miteinander geredet, diskutiert, gespielt, gelacht, gesungen, getanzt und immer wieder direkt gespürt: Trotz aller Unterschiede und auch gegensätzlicher Ansichten sind wir alle Menschen. Durch das Peace-Camp haben wir auch gelernt, wie denken die, wie denken jene, wie denken wir… es gibt große Unterschiede, aber alle können wir in Frieden leben, wenn wir wollen.“

Schnappschuss aus der Freidensshow der internationalen Jugendlichen.

Die Show umfasste Tanz-Szenen ebenso wie einzelne Statments, Gesang und Insturmentalbegleitung, Sketches sowie inhaltlich starke Performances ...

Eine junge Frau steht im Rampenlicht und liest ein Statement vor.

...

Eine Gruppe von Menschen umarmt sich auf einer Bühne, während andere applaudieren.

Eine Gruppe von Jugendlichen führt eine Szene auf einer Bühne auf.

Eine Gruppe junger Leute führt eine Theaterszene auf einer Bühne auf.

Eine junge Frau tanzt im Scheinwerferlicht auf einer Bühne vor Publikum.

Eine Gruppe junger Leute in weißen T-Shirts und Jeans posiert auf einer Bühne.

Zwei junge Frauen stehen auf einer Bühne und sprechen in Mikrofone.

Eine Gruppe junger Leute tanzt gemeinsam auf einer Bühne.

Eine Gruppe junger Leute in weißen T-Shirts auf einer Bühne mit Punktlichteffekten.

Eine Gruppe junger Leute liegt auf dem Boden, der mit Lichtpunkten bedeckt ist.

Eine Gruppe Jugendlicher steht auf einer Bühne, während andere am Boden liegen.

Eine Gruppe junger Leute schaut sich gemeinsam einen Film auf einer Leinwand an.

Eine junge Frau hält eine Rede vor einer Gruppe sitzender Jugendlicher auf einer Bühne.

Eine junge Frau formt mit ihren Händen ein Fernglas vor ihrem Gesicht.

Drei Jugendliche stehen auf einer Bühne vor einem schwarzen Vorhang.

Zwei Personen stehen auf einer Bühne vor einem Mikrofon, während andere im Vordergrund liegen.

Zwei junge Menschen stehen auf einer Bühne, eine Person singt ins Mikrofon.

Eine junge Frau mit Brille hält ein Statement vor einem Mikrofon.

Eine junge Frau mit Brille hält ein Statement auf einer Bühne.

Eine Gruppe von Menschen steht auf einer Bühne vor einem Publikum.

Eine Gruppe junger Leute posiert auf dem Boden, einige stehend, andere liegend.

Mehrere Personen liegen auf dem Bauch auf einem Boden mit Punktmuster.

Eine Gruppe junger Leute inszeniert ein Theaterstück auf einer Bühne.

Ein junger Mann steht im Rampenlicht vor einer Gruppe liegender Personen.

Eine junge Frau wird auf den Schultern getragen und singt in ein Mikrofon, während eine Gruppe von Menschen tanzt.

Eine Gruppe junger Leute tanzt im Kreis auf einer Bühne.

Eine Gruppe Jugendlicher und ein Mann stehen auf einer Bühne und tragen passende T-Shirts.

Eine Gruppe junger Leute in weißen T-Shirts führt eine Performance auf einer Bühne auf.

Eine Frau spricht mit Mikrofon vor einer Gruppe sitzender Jugendlicher auf einer Bühne.

Eine Gruppe junger Leute tanzt auf einer Bühne.

Eine junge Frau mit lockigem Haar liest ein Statement in ein Mikrofon.

Eine Gruppe junger Leute umarmt sich auf einer Bühne.

Eine Gruppe von Menschen umarmt sich in einem Kreis.

Zwei Duette treten auf einer Bühne mit Mikrofonen und einem Klavier auf.

Ein junger Mann singt vor einer Gruppe von Jugendlichen auf einer Bühne mit Sternenlicht.

Ein junger Mann performt auf einer Bühne vor einer Gruppe von Personen.

Drei Jugendliche stehen auf einer Bühne vor einem schwarzen Vorhang.

Auf einer Bühne stehen und liegen junge Leute, während ein Mädchen ins Mikrofon spricht.

Zwei junge Frauen singen auf einer Bühne, begleitet von einem Gitarristen.

Drei junge Frauen singen als Trio auf einer Bühne in Mikrofone.

Eine Gruppe junger Leute steht auf einer Bühne und schaut nach links.

Eine junge Frau singt mit einem Mikrofon, während sie von zwei Männern auf ihren Schultern getragen wird.

Zwei junge Frauen stehen auf einer Bühne und sprechen in Mikrofone.

Eine Gruppe junger Leute tanzt auf einer Bühne vor schwarzem Hintergrund.

Zwei junge Frauen stehen auf einer Bühne und sprechen vor einem sitzenden Publikum.

Eine junge Frau spricht auf einer Bühne vor einem sitzenden Publikum.

Eine Gruppe junger Leute umarmt sich eng in einem Kreis.

Eine Tänzerin führt eine Solo-Performance im Scheinwerferlicht auf einer Bühne auf.

Ein junger Mann spricht auf einer Bühne vor einer Gruppe von Jugendlichen.

Eine Gruppe junger Leute sitzt auf einer Bühne, während zwei Personen vorne sprechen.

Eine Projektion zeigt eine Grußbotschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

...  und am Ende die Videobotschaft

 

Eine Gruppe von Menschen sitzt vor einer Leinwand, auf der Alexander Van der Bellen zu sehen ist.

... des Bundespräsidenten

Grüße vom Bundespräsidenten

Genau für diese Haltung lobte in einer Video-Botschaft Bundespräsident Alexander van der Bellen die neuen Friedensbotschafter_innen. Denn zu solchen werden alle Teilnehmer_innen der jährlichen Peace-Camps. So wie fast jedes Jahr waren auch diesmal zur abschließenden „Show 4 Peace“ Teilnehmer_innen früherer Peace-Camps gekommen, um mitzuerleben, wie dieser Spirit tatsächlich jedes Jahr von neuen Jugendlichen entfacht wird. Stellvertretend für die „alten“ Peace-Camper_innen  sprachen Kitty, die vor zehn Jahren dabei war und Zidan, der erst im Vorjahr Friedensbotschafter wurde. Erstere stellte den Bogen vom großen, allgemeinen Streben nach Weltfreiden zu dem sogenannten kleinen im eigenen Umfeld und gar in sich selbst her. Zweiterer, der erst drei Jahre davor vor dem Krieg in Syrien flüchten konnte, hatte zum Thema Frieden naturgemäß einen viel intensiveren Bezug, hatte er doch das Gegenteil unmittelbar verspüren müssen.

Eine Gruppe von Menschen liegt auf dem Boden und schaut auf eine Leinwand, auf der Alexander Van der Bellen zu sehen ist.

Video-Grußbotschaft des Bundespräsidenten

Lasst euch die erlebte Erfahrung nicht nehmen!

„Und genau das sollt ihr euch nie nehmen lassen, diese Erfahrung, die ihr jetzt mehr als eine Woche selbst gemacht habt. Das ist die Wahrheit, das habt ihr erlebt und nicht die kleingeistigen ansagen, dass Frieden gar nicht machbar wäre“, appellierte die Psychotherapeutin Evelyn Böhmer-Laufer an die Jugendlichen. Gemeinsam mit Ronny Böhmer hat sie vor fast zwei Jahrzehnten die Idee dieser Friedenscamps geboren. Als Art Puffer-Gruppen zwischen den beiden jeweiligen Gruppen aus Israel waren von Anfang an jeweils Jugendliche aus Ungarn und Österreich mitgedacht. Wobei sich vor allem die Gruppe aus Österreich immer breiter international aufgestellt hat, wie es eben der Wirklichkeit des Landes und vor allem der Großstadt Wien entspricht.

Eine Gruppe junger Leute tanzt auf einer Bühne.

Die vier Delegationen ...

Eine Gruppe junger Leute tanzt auf einer Bühne Hand in Hand.

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Eine Gruppe junger Menschen steht auf einer Bühne und applaudiert.

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Eine Gruppe junger Leute tanzt im Kreis auf einer Bühne.

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Eine Gruppe Jugendlicher und ein Mann stehen auf einer Bühne und tragen passende T-Shirts.

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Eine Gruppe junger Leute tanzt auf einer Bühne.

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Eine Gruppe junger Leute steht auf einer Bühne und posiert für ein Foto.

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Eine Gruppe junger Leute steht auf einer Bühne und umarmt sich.

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Eine Gruppe junger Leute steht auf einer Bühne und wird vom Publikum bejubelt.

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Eine Gruppe junger Leute posiert für ein Foto auf einer Bühne.

... und ganz anders zusammengewürfelte Gruppen ...

Eine Gruppe junger Leute posiert auf einer Bühne für ein Foto.

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Eine Gruppe junger Leute posiert auf einer Bühne mit erhobenen Armen.

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Eine Gruppe junger Leute posiert auf einer Bühne für ein Foto.

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Eine Gruppe junger Leute posiert auf einer Bühne für ein Foto.

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Eine Gruppe junger Leute posiert auf einer Bühne für ein Foto.

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Eine Gruppe junger Leute posiert auf einer Bühne für ein Foto.

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Eine Gruppe junger Leute posiert auf einer Bühne für ein Foto.

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Mehrere Zugehörigkeiten

Und so meinte etwa die Wienerin Esther, es sei für sie anfangs ein wenig verwirrend gewesen, ob sie sich nun der österreichischen Delegation zugehörig fühle oder der ungarischen oder der jüdischen, ist sie doch gleichermaßen mit Deutsch, Ungarisch und Hebräisch – in Wien – aufgewachsen. Mit Deutsch und Ungarisch schaffte sie es im vorvorigen Schuljahr immerhin ins Bundesfinale des mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“. Die Verwirrung habe „aber nicht lange gedauert, dann war ich halt Teil von mehreren Gruppen“.

Ihre Wiener Kollegin Kadiga, stellte ins Statement-Mikro in der Bühnenmitte fest: „Ich muss nicht blond sein und Walzer tanzen zu können, um mich als Österreicherin zu fühlen.“ Sie lebt seit sieben Jahren in Österreich, wo sie vor dem Krieg im syrischen Idlib Zuflucht finden konnte. „Hier hab ich viel gelernt, wie das Leben in Israel abläuft und dass es auch dort mehrere Kulturen gibt.“

David, der in Wien eine Schule für Sozialberufe besucht, hatte sich fürs Peace-Camp gemeldet, „weil ein anderer Schüler schon früher einmal dabei war und berichtet hat. Trotzdem hatte ich nicht so besonders hohe Erwartungen, aber es ist unglaublich, wie offen alle waren und sind und wie wir alle in den zehn Tagen zu einer großen Familie zusammengewachsen sind.“

Adél, Anett, Marci und Rebekka aus dem Budapester Szent László Gimnázium „haben diese Woche sehr genossen, sie war nicht nur gut, sondern sogar viel, viel besser als wir erwartet haben, obwohl wir schon von anderen Schulkolleg_innen, die früher dabei waren, darüber gehört hatten.“

Zugehörigkeit in Frage stellen

Apropos Delegationen: Im Rahmen der fulminanten, phasenweise mitreißenden Bühnenshow der Jugendlichen, die sie in diesen wenigen Tagen ebenfalls erarbeitet haben, stellten sie solche Gruppenzugehörigkeiten humorvoll in Frage. Zwar stellten sie sich als die vier Delegationen vor, auch mit Tänzen aus ihren Heimaten, aber dann reifen sie zu stilisierten Gruppen-Selfies auf, u.a. jener, die Fans von „Games of Thrones“ sind, aber auch jener, die dieses Fantasy-Serie für langweilig halten ... ;)

Frieden ist machbar

Frieden ist machbar. Das bewiesen nun wieder einmal an die drei Dutzend Jugendliche im niederösterreichischen Lackenhof und in Wien. Zum bereits 17. Mal fand das Peacecamp statt, bei dem Jugendliche aus Israel – einerseits jüdische, andererseits palästinensische sowie aus Ungarn und Österreich zehn Tage aufeinandertreffen. In kleinen und großen Diskussionsrunden, in Workshops, bei sportlichen und bei kulturellen Aktivitäten begegnen sie einander, setzen sich mit sich selbst und anderen Positionen auseinander. In dieser Zeit arbeiten sie aber auch an einer gemeinsamen Show, die sie zum Abschluss einmal in Niederösterreich und einmal in Wien – seit Jahren immer im Dschungel-Wien, dem Theaterhaus für junges Publikum im MuseumsQuartier vor Publikum vorführen. Und da dies in Wien ihr letzter gemeinsamer Abend ist, fließen meist seeeeehr viele Tränen, die noch stärker als alle Worte beweisen, welch positives emotionales Zusammenwachsen möglich ist, wenn nicht Gegensätze, Konflikte, gar Feindschaft das Geschehen diktieren, sondern alle an einem friedlichen Miteinander, an Koexistenz arbeiten.

https://2019.peacecamp.net/

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