Preise für Sozial-Projekte von Wirtschafts-Schüler_innen
„Veränderung, sie beginnt mit dir“ war das Motto der diesjährigen Amicus-Awards. Zum 15. Mal wurden in der Handelsakademie am Rande der Wiener Innenstadt, in der VBS (Vienna Business School) Akademiestraße Preise für die besten Sozialprojekte vergeben. Zwölf unterschiedliche Initiativen aus den Klassen dieser privaten Wirtschaftsschule hatten sich um die Auszeichnungen beworben, die der katholische Religionslehrer Piotr Kubiak 2002 ins Leben gerufen hatte. Das eingangs zitierte Motto ist übrigens eine Hommage an Nelson Mandela, den Freiheitskämpfer und ersten Präsidenten jener Zeit in Südafrika seit die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr wie davor aufgrund ihrer Hautfarbe vom politischen und gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen war.
Als gleichwertige Siegerprojekte wurden drei der eingereichten Projekte gekürt und mit je einer bronzenen Amicus-Statue auf die Bühne des Festsaals geholt:
„Freundschaft verbindet“ half – und hilft - Kindern aus dem Slum Matahare am Rande von Nairobi, der Hauptstadt Kenias. Das Projekt dauert bereits sechs Jahre. Während dieser Zeit wurde 21 Kindern der Schulbesuch ermöglicht, sie erhalten Schulgeld und warme Mahlzeiten, bekommen Hefte, Bücher und Schuluniformen finanziert und haben auch die Möglichkeit, im Internat zu wohnen. Die Schüler_innen der Business School Akademiestraße (derzeitige Projektträger: Klasse 1BK) führten mehrere Spendensammel-Aktionen durch, gemeinsam mit den Projektpartnern Integrative Schule Hernals und der Pfarre Sühnekirche Hernals.
Auch das Projekt „Generationenwald“ der Klasse 3DK existiert schon länger. Im Mutter-Kind-Heim der Caritas Socialis in Wien wurden Feste zum Thema Wald gestaltet, im Naturpark Purkersdorf Bäume gepflanzt und in den vergangenen Monaten auch zahlreiche naturbezogene Aktivitäten mit den Bewohner_innen der Parkresidenz Döbling durchgeführt.
Bei „Kindheit für Afrika“ sammeln die Jugendlichen der 2BK Geld- und Sachspenden für Fahrräder und einen Kinderspielplatz im Tschad (Afrika). Die Spenden wurden mit der Hilfe von Kapuzinermönchen im Tschad überreicht.
Der Publikums-Amicus ...
... ging heuer an „Ausschwitz prägt“: Die drei Maturaklassen 5AK, 5BK und 5DK besuchten das ehemalige Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau. Die Besichtigung hinterließ bei den Schüler_innen tiefe Eindrücke, die im Rahmen einer Ausstellung an der Schule bearbeitet und so auch den anderen Jugendlichen dieser Schule zugänglich gemacht wurden.
Die anderen acht nominierten Projekte
* „SOS-Kinderfreud‘“ organisierte Spielnachmittage und Ausflüge für das
SOS-Kinderdorf Floridsdorf.
* „Paten der Liebe“ half einer neunköpfigen Flüchtlingsfamilie aus Somalia, die in Wien lebt.
* Bei „TierQuarTier & Wir“ wurden Spielgeräte für Tiere des Wiener Tierquartiers gebastelt.
* „Für die 4. Welt“ half Wiener Obdachlosen durch Sachspenden und Bewusstseinsbildung bei Passant_innen.
* „Noi ajutăm“ (auf Deutsch: Wir helfen) brachte Weihnachtsgeschenke und eine Schaukel in ein Kinderheim in Rumänien, ein auch schon länger laufendes Projekt, das im Vorjahr einen der Amicus-Awards gewonnen hatte.
* „Gastro am Gürtel“ half den Schwestern von Mutter Theresa beim Bekochen von Obdachlosen in Wien.
* Bei „Die Vaterrolle“ organisierten Schüler_innen für Müttern und Kinder, die Gewalterfahrungen gemacht, eine Faschingsfeier mit viel Tanz und Freude.
* Bei „Haus der Barmherzigkeit“ verbrachten die Schüler_innen Zeit mit demenzkranken, alten Menschen.
Gast aus Rumänien
Einen besonders emotionalen Moment gab es, als Schwester Marie-Claire von den Schwestern von Mutter Theresa in Wien auf die Bühne ging, um sich für das Engagement der Projektgruppe "Gastro am Gürtel" zu bedanken: „Wenn man die Liebe teilen kann, wirkt sie doppelt“, sagte sie.
Gast war auch der 13-jährige Christian, der in einem Kinderheim in Rumänien lebt, das die Jugendlichen von „Noi ajutăm“ (auf Deutsch: Wir helfen) unterstützen. Auch seine Anreise haben sie organisiert, um den Abend stellvertretend für seine Kolleg_innen mitzuerleben. „Ich freue mich, dass ich hier in Wien dabei sein darf. Danke an Eure Schule, dass Ihr uns helft!“, sagte er - auf Deutsch. Mulțumesc (danke) Christian!
Übrigens haben sich im Laufe der Jahre seit es den Amicus-Award gibt, rund 2000 Schülerinnen und Schüler in ca. 150 sozialen Projekten engagiert.
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