Mitreißendes Roma-Konzert: Vielfältigste Musik - Harri Stojka-Trio und -Quintett

Die fünf Musiker_innen voll in Action
Wegen Corona fand die Veranstaltung zum Welt-Roma-Tag (8. April) nun zum Herbstbeginn im Wiener Porgy & Bess statt. Weit mehr als 100 Fotos von Marina Đorđević.

Ein wahrhaft mitreißendes Konzert, vor allem im zweiten Teil, in dem ein vielseitiges, diverses Quintett aufspielte, fand kürzlich im Porgy & Bess in der Wiener Innenstadt statt. Einziger – dafür dicker – Wermutstropfen: Corona-bedingt war Sitzenbleiben auf den Plätzen angesagt. Dabei rissen die Klänge aus E- und Bass-Gitarren, Schlagzeug, Keyboard, Darabuka (Trommel) und vor allem Geige viele der – natürlich nur entsprechend wenigen – Gäste fast von ihren Sitzen. Manche tanzten sozusagen auf ihren Sesseln sitzend – oder ein bisschen auf dem Weg zum Klo.

Harri Stojka, Moša und Miki Sisič, Maria Petrova, Peter Strutzenberger und Gerri Schuller „geigten“ zum – ebenfalls wegen Corona verschobenen – Konzert zum Welt-Roma-Tag auf. Dieser wird seit 1990 jeweils am 8. April gefeiert. In Ergänzung zum Gedenktag am 2. August an dem an die systematische Ermordung Tausender Angehöriger dieser Volksgruppe erinnert wird – steht der 8. April im Zeichen der Präsentation der Vielfalt und Kultur. Aber nicht der exotischen stark diskriminierten (Stichwort „Zigeuner“), in Teilbereichen romantisierten Musik, sondern der Vielfalt einerseits, aber gleichzeitig auch als Teil der Weltkultur, jener Europas, aber genauso der jeweiligen Länder, hier also Österreich.

Geschichte

Der 8. April geht zurück auf das Jahr 1971, in dem an diesem Tag in London die erste Welt-Roma-Konferenz stattgefunden hat. Die Vertreter_innen mehrerer Länder sprachen sich dabei gegen die Bezeichnungen Gipsy bzw. Zigeuner aus und setzten dem den Begriff Roma entgegen. Die Roma-Hymne und –Flagge wurden ebenfalls bei diesem Treffen beschlossen. 1990 sprach sich dann die vierte Weltkonferenz in Serock (Polen) dafür aus, den 8. April zum internationalen Aktionstag zu erheben.

Rückschritte

In Wien lud der Verein „Voice of Diversity“ (Stimme der Vielfalt) nun mit ungefähr einem halben Jahr Verspätung – eh schon wissen – zum Konzert. Marion Dworzack, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, begründet die Notwendigkeit dieses Tages mit der nach wie vor herrschenden Diskriminierung, dem Rassismus. „Dabei sind die Roma genauso Österreicherinnen und Österreicher wie alle anderen. Wie andere Gruppen auch erleben wir einerseits durch den Rechtsruck in Europa und verstärkt durch die Pandemie Rückschritte von dem, was wir als Anerkennung unserer Rechte schon hatten. Dabei haben wir’s in Österreich ohnehin gut. Wir sind nicht nur als Volksgruppe anerkennt, die hier lebenden Roma haben alle ein Dach über dem Kopf. Das ist nicht nur auch in EU-Ländern nicht überall so. Auch in Österreich werden Roma aus Bulgarien, Rumänien oder Ungarn nicht nur, wenn sie auf betteln angewiesen sind, angefeindet. So manche müssen doch auf der Straße schlafen.“ Gleichzeitig soll mit dem Tag – und vor allem dem Konzert – auf die kulturelle Vielfalt der Roma – aber auch im Zusammenspiel mit anderen Künstler_innen gezeigt – oder zu Gehör gebracht – werden. Motto: „Opre Roma! Erhebt euch Roma!“

Zahlreiche österreichische Roma-Vereine beteiligten sich als Kooperationspartner an der Veranstaltung - von der Roma Volkshochschule Burgenland über das Romano Centro, Initiative Minderheiten, Verein Exil, Romano Svato, Vivaro - Viva Romnja, Lovara-Roma-Österreich, Verein Transdanubien und Hango Roma bis hin zu anderen Organisationen wie Volkshilfe Österreich / Initiative Thara und der KZ-Verband/VdA Wien.

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Heftig, verspielt, musikalische Dialoge

Zurück zum Konzert. Das Quintett bewies auch die vielfältige Musik, die weit mehr ist, als  sogenannte „Zigeunerklänge“. Besonders faszinierend waren neben den mächtigen, fast donnerartigen Passagen, sehr leise, sanfte Töne und vor allem die verspielten „Zweigespräche“ verschiedener Instrumentalist_innen, etwa der Schlagzeugerin Maria Petrova mit dem Trommler Miki Sisič. Dessen Vater Moša, der einer Geige Töne und Klänge entlocken kann, die kaum vermutet würden, lieferte sich mit dem Keyboarder Gerri Schuller mehrere Dialoge.

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„Verpackte“ Hits

Harri Stojka ließ die E-Gitarre zumeist im Stil eines virtuosen Gitarreisten-Rockstars „tanzen“. Im ersten Teil spielte er die akustische Gitarre – gemeinsam mit „Strutzi“ (Peter Strutzenberger) auf dem Kontrabass 8im zweiten Teil die Bassgitarre) und Robert Maria Grand (Gitarre). Dieses Trio verpackte All-Time-Hits und wie manche zu ihrer Zeit noch hießen „Evergreens“ in opulente, vielfältigere musikalische Versionen.

Follow@kikuheinz

www.voiceofdiversity.at

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