Wenngleich die diesjährige, 21. Verleihung der Merkure der
Business School (private Handelsschulen und -akademien des Fonds der Wiener Kaufmannschaft (Wien und Mödling) in diesem Jahr vom gekürten Absolventen dank dessen Promi-Faktor (medial) überstrahlt wurde, soll dieser Bericht – wie hier immer – zunächst die ausgezeichneten Jugendlichen ins Zentrum rücken.
Einzigartig
Der Reigen der Auszeichnungen mit der mehrere Kilo schweren Merkur-Statue beginnt in der Regel mit „Best Economic Project“, sozusagen dem Kerngeschäft der Wirtschaftsschulen. Diesen holten sich Vanessa Brikić und Boris Maksimović aus der VBS Augarten. Die beiden, die auch privat ein Paar sind, haben über rund zwei Jahre hindurch eine eigene, bunte, farbenfrohe Modekollektion geschaffen – Just Unique – Young Couple Fashion Start-Up“ und nach und nach dafür auch professionelle Unterstützer_innen gefunden sowie Crowdfunding als Mittel der Finanzierung eingesetzt. Über das schulische, ökonomische Projekt hinaus streben sie gezielt die Gründung eines Unternehmens an.
Elektrisch fahren
Recht schwer muss der Jury die Wahl in der Kategorie bestes innovatives Projekt gefallen sein. Die Bandbreite der eingereichten Projekte dafür reichte von einer fundierten Analyse von Kryptowährungen – zu einem Zeitpunkt als die (medial) noch gar nicht so gehypt waren über ein Marketing-Konzept für nachhaltiges, upgecycltes
Spielzeug (Bioblo), ein ausgefeiltes Social-Media-Konzept für die österreichischen Nationalparks samt Real-Live-Erlebnissen wie Urban Jungles und Sounds Like Nature-Pop-up-Stores bis hin zu einer Feldstudie für eMobilität. Für letztere durften Musa Marabaoğlu, Murat Spahiu und Furkan Tahan von der VBS Schönborngasse den Merkur in Empfang nehmen. Anfangs hätten sie schon den Motorenlärm und die PS vielleicht ein wenig vermisst, dafür sei aber die Beschleunigung von 0 auf 100 auch nicht ohne, so die eMobilitäts-Studien-Autoren.
Gott, Allah und so
Obwohl Wirtschaft und vor allem Handel im Zentrum der Ausbildungs(philosophie) der sechs Schulen des Fonds der Wiener
Kaufmannschaft steht, wird auch auf soziales Engagement und ethisches Verhalten geachtet. Dies wird – neben einer eigenen Initiative in einer der Schulen (Akademiestraße, Amicus-Award) – mit einem eigenen Merkur – Best Ethic & Social Project – belohnt. Kaum je zuvor standen so viele Sieger_innen für einen Merkur auf der Bühne. Zwei Klassen der HAK Floridsdorf, die 2C und die 3A samt einem ihrer Lehrer wurden für die umfangreiche Aktion „Gott essen“ ausgezeichnet. Gemeinsames Kochen, Beschäftigung mit Essens- und Fasten-Ritualen im Christentum und im Islam, Bibel- und Koran-Stellen und natürlich nicht zuletzt mit insgesamt rund 100 Leuten im Festsaal essen – und reden bildeten das Herzstück des interreligiösen Dialogs, der noch weitergeführt wird. „Das beste war, dass wir am Ende zusammengesessen sind und beim Essen gemeinsam geredet haben“, meinte Antonija Antonijević, eine der Schülerinnen mit dem Merkur in den Händen.
Künftige ins Auge gefasste Titel: Gott leben, Gott feiern... Der Kinder-KURIER hat damals ausführlich über den Projekttag berichtet: hier
... überreicht wurde die Merkur-Statue in Vertretung der angekündigten, erkrankten Claudia Stöckl von Wiens Stadtschulratspräsidenten Heinrich Himmer, übrigens ein VBS-Absolvent
... und die besteht aus: Mark Afanasev, JehaneBekhit, Ewan Bischoff-Riedinger, Lara Firulović, Valentin Gladun, Indira Kendler, Alexa Lopez, Lucas Nguyen, Bettina Strobl, Alexandra Trefoniuk unter der Leitung von Julian Steirer
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