Kinder forschen: Warum tanzen Pflanzen?
Wie sie ihre Pflanze, eine Bohnenranke, zum Tanzen gebracht haben, zeigten und erzählten Naomi, Diana, Anna, Eva und Kann von der 3c der Volksschule Grinzinger Straße (Wien-Döbling) vor Kurzem im „Ballsaal“ des Spitzenforschungsinstitutes IST in Klosterneuburg. Ihre Klasse hatte - wie ein paar wenige andere auch - an einem Biologieprojekt teilgenommen. Forscher_innen des Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) teilen Erkenntnisse mit Kindern und ermuntern sie dazu, selbst eigene Experimente durchzuführen.
Nach einer Einführung vor ein paar Monaten, hatten sich die Kinder selber zu Jüngstforscherinnen und -forschern entwickelt. In vier Gruppen stellten sie sich jeweils eine Forschungsfrage und gingen dieser nach.
Eine Gruppe verglich die vier zur Verfügung gestellten Pflanzen - Erbse, Bohne, Weizen und Roggen. Sie setzten die Samen ein und verglichen Länge und Breite der nach mehr als zwei Wochen gewachsenen Pflanzen. Die Bohne war am größten und breitesten, der Roggen am Kleinsten und dünnsten.
Eine andere Gruppe versuchte zu vergleichen, welche Art des „Trinkens“ Pflanzen und ihrem Wachstum am meisten guttut. Ihr Experiment: von jeder der genannten Pflanzen drei verschiedene Becher. Die einen gossen sie mit warmem Wasser, andere mit kaltem und die dritten mit „Wasser mit Staub, den haben wir vom Kasten genommen“, schildert Simon aus dieser Gruppe. Das abgekochte Wasser förderte das Wachstum am wenigsten. Das mit Staub versetzte kalte Wasser brachte nur beim Roggen einen kleinen Wachstumsvorsprung. „Wahrscheinlich müsstet ihr da noch viel mehr Proben anlegen und vergleichen, um wirklich Aussagen treffen zu können“, gab Magdalena vom IST einen Tipp, wie sie oder ihre Kolleg_innen weiter vorgehen würden.
Die eingangs genannte Gruppe pflanzte die Bohne in Erde in einem durchsichtigen Becherchen, um auch das Wachstum der Wurzeln zu beobachten. Vor allem aber klebte sie den Behälter an der Öffnung zu und drehte ihn um, war ihre Forschungsfrage doch, ob die Pflanzen dann sozusagen um die Kurve wachsen. Streben sie doch immer - wie allgemein bekannt - zum Sonnenlicht. Insofern „tanzen“ sie.
„Tanzen“ und eine ähnliche Forschungsfrage steckt hinter der Kartonbox, die das IST den Schulklassen (jeweils dritte oder vierte Volksschule) zur Verfügung stellt(e). Am Kartonboden eingesetzt „müssen“ die Pflanzen, wenn sie zum Licht wollen, durch ein Labyrinth zur einzigen Öffnung wachsen.
Nach den Präsentationen der Jüngstforscher_innen erzählt Andrea vom IST über Experimente, die der berühmte Darwin machte als er sich mit der Frage beschäftigte, dass Pflanzen immer zum Sonnenlicht streben. Was, wenn einer Pflanze der Kopf abgeschnitten oder er „nur“ zugedeckt wird. Ihre Kollegin Dorota nahm die Kinder dann mit in Forschungslabore, wo Samen nur unter rotem und blauem Licht zu sprießen beginnen.
„Wir, also ich und die Eva, sind schon öfter beim Sommercampus gewesen und haben alles Mögliche geforscht - Biologie, Physik, Bakterien, DANN...“, erzählt Charlotte dem Kinder-KURIER. „und einmal haben wir experimentiert, wie wir ein Ei sicher über Stiegen springen lassen können. Da haben wir einen Fallschirm aus einem Mistsackerl gebastelt, einen Luftballon darunter gegeben und unter das Ei Trinkhalme als Polster gebunden.“
„Ich liebe Wissenschaft“, schreibt Josef in seinem Feedback-Bogen und führt das dem Kinder-KURIER gegenüber näher aus: „Seit ich fünf bin, interessiert mich alles sehr - Tiere, die Welt, Religionen und noch mehr“.
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