Fäden, Geschichten und Netzwerke spinnen

Zwei Frauen auf einer Bühne, eine mit einem Spinnrad, während Zuschauer zusehen.
Erzählte Märchen und Geschichten rund um Spinnen und spinnen – im Wiener WuK.

Spinnen – oft wird es heute hierzulande eher abwertend verwendet und will meistens wen bezeichnen, die/der nicht ganz richtig im Kopf ist. Beim Hauptwort Spinne schrecken viele auf – „huuuuch“. Am ehesten kommt es in der ursprünglichen Bedeutung noch in Märchen vor – vom „Dornröschen“, das sich an der Spindel sticht bis zum „Rumpelstilzchen“. Im letztgenannten kommen die wirklichen Bösewichte unge„schoren“ davon: Der Vater, der die Tochter an den König verkauft und dieser, der nicht genug kriegen kann von dem zu Gold gesponnenen Stroh.

Diese Märchen wurde diesen Samstag unter anderem bei einem der Nachmittage unter dem Motto „Spinnereien - frisch gesponnen“ im Wiener WuK (Werkstätten- und Kulturhaus) erzählt. Immer wieder setzte sich die Erzählerin Dena Seidl dafür an ein großes Spinnrad. Ihre Kollegin Ursula Kiffmann erzählte eher weniger bekannte Märchen - u. a. von einer Spinne, die sieben ihrer acht Schuhe auf den Wegen zu anderen Tieren verliert. Und in der Zwischenzeit spann Claudia Mohr, wenn sie nicht ihre Kolleginnen musikalisch klangvoll begleitete, Fäden.

Eine Person spinnt mit einer Handspindel weiße Wolle zu Garn.

Fäden auf der Handspindel

Spinnereien zum Angreifen

Fäden, Wollknäuel, Handspindeln aber auch getrocknete Teile von Flachs (Leinen-)Pflanzen gab’s im zweiten großen Raum der WuK-Kinderkultur schon vor der Märchenvorstellung zum Angreifen. Die drei Erzählerinnen standen auch für Erklärungen zur Verfügung und an den Wänden hängen Seiten aus einem höchst informativen Buch über den laaaaaaange, müüüüüüühsamen Weg von der genannten Pflanze bis zum fertigen Stoff für Hemden, Leintücher usw. Gegen Ende des Buches findet sich die alte Volksweisheit: „Durch 72 Hände geht der Flachs, eh‘ er als Leinenhemd getragen wird“, wird eine alte Volksweisheit.

Übrigens: Bevor die Erzählerinnen mit ihren Märchen und Geschichten beginnen, stellen sie sich – gemeinsam mit dem Publikum in einen Kreis auf der Bühne. Alle werfen einander ein Wollknäuel zu und halten ein Stück des Fadens in einer Hand. Nach und nach „spinnen“ alle eine Art Netz-Werk, bevor’s in die Erzähl- bzw. Zuhörposition geht.

Vier Frauen posieren mit Requisiten wie einem Spinnrad und Spielzeugspinnen für ein Halloween-Foto.

Die vier "spinnenden" Erzählerinnen

Infos: Wann und wo wird weitergesponnen?

Spinnereien - frisch gesponnen
Mündliches Erzählen von Märchen

„Prinzessin Glücklos – oder kann man das Schicksal wenden?“
ab 4 Jahren
Mit Ameli Pauli und Claudia Mohr
1. Februar 2019, 16.30 Uhr

„Wer spinnt, hat mehr vom Leben!“
ab 6 Jahren
Mit Claudia Mohr, Dena Seidl und Ursula Kiffmann
2. Februar 2019, 16 Uhr

WuK (Werkstätten- und Kulturhaus): 1090, Währinger Straße 59
Telefon: (01) 40121-0
kinderkultur@wuk.at
wuk - "Spinnereien"

15 Fotos rund um die WuK-Spinnereien

Zwei Frauen auf einer Bühne, eine mit einem Spinnrad, während Zuschauer zusehen.

Dena Seidl, Ursula Kiffmann und Claudia Mohr auf der Bühne ...
 

Zwei Frauen sitzen auf einer Bühne vor Zuschauern, eine davon an einem Spinnrad.

Zwei Frauen auf einer Bühne, umgeben von Requisiten und einem Publikum.

Auf einem Tisch liegen Spindeln, Flachsfasern und andere Materialien zum Spinnen.

Fäden aus Flachs oder Schafwolle ...

Eine Frau hält eine geöffnete, hellgrüne Schachtel mit getrocknetem Flachs in der Hand.

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Verschiedene Wollknäuel und Stricknadeln liegen auf einem blau gemusterten Tuch.

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In einer grünen Schachtel liegen Flachsstängel, Fasern und ein Knäuel Garn.

...in den unterschiedlichsten Phasen ...

Wolle und Stricknadeln liegen auf einem gelben Tuch mit Drachenmuster.

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Mehrere Spindeln und farbige Wolle liegen auf einem Tisch mit gemusterter Tischdecke.

...

Auf einem Tisch liegen Spindeln, Wolle und andere Werkzeuge zum Spinnen von Garnen.

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Eine Person spinnt mit einer Handspindel weiße Wolle zu Garn.

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Ein buntes, gehäkeltes Spinnennetz hängt an einem Zaun.

Ein kunterbuntes "Spinnen"-Netz

Das Buchcover „Vom Flachs zum Linnen“ von Walter und Ursula Tillmann-Salge mit Blumen und einer Darstellung von Arbeitsschritten.

titelseite des informatives Buches über die Schritte und Arbeiten von der Pflanze bis zum Stoff

Vier Frauen posieren mit Requisiten wie einem Spinnrad und Spielzeugspinnen für ein Halloween-Foto.

Die vier Erzählerinnen der "Spinnereien" ...

Vier Frauen halten gemeinsam ein altes Spinnrad.

... im Wiener WuK ...

Taschenbuch
Walter Tillmann, Ursula Tillmann-Salge
Vom Flachs zum Linnen: Bauer, Spinnerin, Weber und Bleicher bei der Arbeit
Verlag: Zimmermann Viersen

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