Ein Schnurrbart auf Reisen und Holige mit Bollywood

Die ziemlich abgefahrenen Figurentheater-Künstlerinnen aus Israel
Zwei kurze sehr abgefahrene Figurentheaterstücke eines Künstlerinnenduos aus Israel beim Lesofantenfest der städtischen Büchereien Wiens.

Ziemlich abgefahrenes, schräges fast Nonsens-Figurentheater brachten die beiden israelischen Künstlerinnen Meital Raz und Keren Dembinsky mit zwei kurzen Stücken zum Lesofantenfest von Wiens städtischen Büchereien. Mit einer kleinen Umbaupause zeigten sie hintereinander die Stücke „Of course – A horse“ (Na sicher – ein Pferd) sowie „Dummi und Dumma“.

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Die erste beginnt gleich mit einer Abfahrt – eines Zuges. Und der Aufzählung fast unzähliger Verhaltensregeln für die Zugfahrt. Die beiden Künstlerinnen, eine mit Schnurrbart, der immer wieder verloren geht, wenn sie in ihr Buch schaut – und mitunter bei der anderen auf der Oberlippe wieder auftaucht – sitzen auf Hockern und rütteln ihren Körper die ganze Zeit durch wie in einem alten Zug. Alt wirkt auch das Ambiente. In einem hölzernen Rahmen drehen sie eine fast endlose Kulisse, so dass unterschiedlichste Landschaften vorbeiziehen. Irgendwann fliegt auch ein Schnurrbart durch die Gegend. Ach ja, gegen Ende der ersten halben Stunde taucht dann schon auch noch ein Pferd auf.

Holige, Kürbis und Bollywood

Nach der Umbaupause spielen die beiden eine in Indien angesiedelte Geschichte des Zwergenpaares Dummi und Dumma. Dabei arbeiten sie mit Miniaturen von Requisiten, die sie über eine Kamera aufnehmen und auf einen Monitor in einem Holzrahmen überspielen. Zu Musik aus einem klitzekleinen „Plattenspieler“ tauchen sie in Tänze à la Bollywood-Filmen ein. Ihr (fast) ganzer Lebensinhalt ist es, Holige, eine Art Palatschinken, zu essen – und davor natürlich zuzubereiten.

Auf der Bühne bauen sie einen kleinen – echten (!) – Ofen auf, um in die Pfanne einen live gerührten Teig zu backen. Naja, nicht ganz. Jedenfalls muss bei jeder dieser Vorstellungen ein Feuerlöscher griffbereit stehen.

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Das Holz für den Ofen ist ausgegangen, Dumma nimmt eine laaaaaange Reise bis zum Wald auf sich – und trifft auf einen Tiger. Den er nur mit dem Versprechen auf Holige besänftigen kann. Doch als der Tiger bei den beiden zu Hause an die Tür klopft – haben sie schon alle selber aufgefuttert. Und verstecken sich in einem – für sie riesigen – ausgehöhlten Kürbis.
Mit Komplikationen, weil Dumma so viele Holige in sich gestopft hat, dass sich sein Bauch sehr aufgebläht hat …

Das „explosive“ Ende sei nicht verraten ;)

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Of Course – a Horse!
Dummi & Dumma

Meital Raz & Keren Dembinsky (Israel)
Regie: Meital Raz
Spiel & Idee: Meital Raz, Keren Dembinsky
Bühne & Ausstattung: Keren Dembinsky

https://www.meitalraz.com/

Lesofantenfest

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