Drei Bücherwürmer fliegen durch den Prunksaal

Besucher bewundern die barocke Pracht der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Neue „Augmented-Reality“-Führung in der Nationalbibliothek speziell für Kinder. Der KiKu durfte zwei Mädchen begleiten.

Massen von Besucher_innen aus fast der ganzen Welt drängen und schlängeln sich in dieser vielleicht pompösesten Bücherei, dem Prunksaal der österreichischen Nationalbibliothek, schauen in dieser Bücher-Halle, die so lang ist wie ungefähr neun Schulklassen hintereinander (80 Meter), aber vor allem hooooch ist (mehr als sechs Klassenzimmer übereinander (20 Meter). Fast eine Viertel Million Bücher, die meisten davon hunderte Jahre alt, sind hier in Regalen bis fast an die Decke geschlichtet. An manchen Stellen sind „Geheimtüren“ geöffnet. Vorne ein Bücherregal und hinter der dicken Tür kleine Kammern – auch mit Büchern.

Dieser herrliche Saal beherbergt aber nicht nur viele alte Bücher und einige ziemlich große Globen mit Darstellungen der Welt aber auch des Himmels und wunderbare Gemälde nicht zuletzt an der Decke der großen Kuppel. Immer wieder sind in diesen Aal Ausstellungen eingebaut, derzeit über den bekannten Komponisten Ludwig van Beethoven – Anlass: Er wurde vor 250 Jahre geboren.

Ein Kind nutzt eine Augmented-Reality-App in einem historischen Bibliotheksraum.

Ein Mädchen nutzt ein Tablet für eine Augmented-Reality-Tour in einer Bibliothek.

Ein Mädchen mit Kopfhörern betrachtet eine Augmented-Reality-Tour auf einem Tablet in einer Bibliothek.

Eine junge Frau mit roten Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einer Bibliothek.

Zwei Mädchen besuchen eine reich verzierte Bibliothek, eines mit Kopfhörern, das andere mit einem Tablet.

Ein Kind betrachtet ein Tablet, das eine Augmented-Reality-Ansicht einer Vitrine zeigt.

Ein Mädchen mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einem Raum mit einer Weltkugel.

Eine Frau mit Kopfhörern betrachtet eine Tablet-Aufnahme von Figuren in einem Museum.

Zwei Mädchen mit Kopfhörern betrachten Tablets in einem historischen Gebäude.

Besucher fotografieren die Kuppel und eine Statue in einem prunkvollen Bibliotheksraum.

Besucher fotografieren die Kuppel und die Bibliothek des Stiftes Göttweig mit Tablets.

Eine junge Frau mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einer Bibliothek mit Geheimtür.

Eine Person mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet vor einer Vitrine mit historischen Objekten.

Hannah spielt mit einem Tablet in einer Bibliothek.

Eine Frau mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einer Bibliothek mit Statuen.

Eine Frau betrachtet auf einem Tablet eine Zeichnung eines grünen Drachen mit vielen Köpfen.

Ein Mädchen nutzt eine Augmented-Reality-App in einer Bibliothek, um den Prunksaal zu erkunden.

Eine Person fotografiert mit einem Tablet ein Regal mit Büchern und Figuren.

Ein Mädchen mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einer Bibliothek.

Ein Kind mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einer Bibliothek mit einer Kuppel.

Ein Mädchen betrachtet in einer Bibliothek eine Augmented-Reality-Tour auf einem Tablet, die „Die Bücherwürmer“ zeigt.

Zwei Mädchen stehen in einem Gebäude und halten Tablets in den Händen.

Hannah betrachtet mit Kopfhörern einen Himmelsglobus auf einem Tablet.

Ein Schild wirbt für eine Augmented-Reality-Tour im Prunksaal.

Eine junge Frau mit JBL-Kopfhörern betrachtet ein Tablet mit Tierbildern in einem Museum.

Ein Mädchen mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einer Bibliothek mit Statuen und Bücherregalen.

Ein Mädchen mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einem Ausstellungsraum mit Bücherregalen.

Erweiterte Wirklichkeit

Zwischen den Massen, viele von ihnen immer wieder (handy-)fotografierend, hindurch schlängeln sich am Weihnachtstag Flora (9) und ihre Schwester Hannah (14). Der Kinder-KURIER darf sie begleiten und fotografieren.

Sie haben knapp nach dem Eingang in den Prunksaal von ihrem Guide jeweils ein Tablet mit Schutzverkleidung und Tragegurt sowie Kopfhörer ausgehändigt bekommen. Damit gehen sie zunächst ein paar Schritte bis sie ein Foto mit einem Ausschnitt aus der Bibliothek sehen, auf dem sich comicartige Bücherwürmer befinden. Tablet drauf gehalten und das Programm, das für diese spezielle Führung geschrieben wurde, startet. Ann, Wolfi und Bruno, so die drei bunten Würmer mit Flügeln, die Bücher lieben aber nie und nimmer anknabbern würden, fliegen oder schweben durch den Raum – auf dem Display des Tablets, aber mit exakt der Abbildung der Wirklichkeit, also auch all den Beinen und Körpern der gerade gehenden oder stehenden anderen Besucher_innen. Die Wirklichkeit wird also erweitert, oder wie’s im Fachbegriff heißt Augmented Reality.

Die Österreichische Nationalbibliothek in Wien mit hohen Bücherregalen und einer bemalten Decke.

Zwei Mädchen besuchen eine reich verzierte Bibliothek, eines mit Kopfhörern, das andere mit einem Tablet.

Eine teilweise geöffnete Geheimtür in einer Bibliothek voller Bücher.

Eine Familie steht in einer historischen Bibliothek mit hohen Bücherregalen.

Zwei Mädchen stehen in einem Gebäude und halten Tablets in den Händen.

Ein Mädchen mit Kopfhörern betrachtet ein Tablet in einer Bibliothek mit Statuen und Bücherregalen.

Eine Gruppe von Touristen besichtigt einen historischen Bibliothekssaal.

Ein Schild wirbt für eine Augmented-Reality-Tour im Prunksaal.

Eine Bibliothek mit alten Büchern und einer Holzleiter.

Drei fliegende Bücherwürmer

Die drei fliegenden Bücherwürmer landen auf der Kante der nächsten Glasvitrine, schwanken, drohen hinunter zu fallen und erzählen davon, dass viele Menschen lange geglaubt haben, die Welt wäre eine Scheibe und keine Kugel. Aber schon die alten Griechen vor gut 2500 Jahren wussten, dass das mit der Scheibe nicht stimmen könne.


Das Trio landet nun...

... bei einem großen Globus, einem, der bekannte und andere Sternbilder zeigt.
Wolfi: „Und woher haben die das gewusst?“
Bruno scheint nicht mehr zu wissen, worum’s gerade geht und fragt: „Was meinst du jetzt?“
Wolfi: „Na, wie haben die Griechen herausgefunden, dass die Erde rund ist?“
Bruno: „Ah! Durch genaues Beobachten und angestrengtes Nachdenken!“

Weil du zuerst den Mast siehst

Das wissen Flora und Hannah bei der späteren Kontrollfrage durch den Guide und sagen: „Wenn man am Hafen sitzt und ein Boot taucht am Horizont auf, siehst du zuerst den Mast. Wäre die Erde eine Scheibe, würdest du das ganze Boot, zumindest aber auch den vorderen Teil sehen“

Das haben sie aus dem Gespräch der Bücherwürmer mitgenommen. In dieser animierten Szene zeichnete Bruno während er das erklärte die Bewegungen des Bootes über die runde Form in der Luft nach.

Tiergarten auf einer Kugel

Der Himmelsglobus schaut eher aus wie eine runde Abbildung von Bewohnern eines Tiergartens, meinen die drei Comic-Figuren und Anna führt ihre Wurmkollegen – und natürlich die Besucherinnen mit den Tablets quer durch den Kuppelraum vom Himmelsglobus zu einem Regal vor der sogenannten Sternkammer – hinter einer geöffneten „Geheim“tür. Wolfi fliegt mit seinem Art Spielzeugteleskop in die Kammer und hat dort drinnen scheinbar Seiten eines Sternen-Atlanten kopiert – die nun auf dem Tablet erscheinen. Anna „zaubert“ aus dem Stapel an Seiten, die Wolfi mitgebracht hat, die einzelnen Seiten hervor – die „Tiere“ werden zu Verbindungslinien einzelner Sterne. ;)

Apropos Sterne. Das Trio erzählt, dass die alten Griechen zwar schon wussten, dass die Erde eine Kugel ist – der Guide ergänzt, dass sie auch schon ziemlich genaue Berechnungen angestellt hatte, wie groß der Erdumfang an seiner dicksten Stelle (dem Äquator) ist – aber: Sie dachten, die Sterne würden oben an der Innenseite einer Kugel rund um die Erde „kleben“.

Die vielleicht schönste Stelle dieser Mischung aus realer und virtueller Führung ist, wenn dieser Himmelsglobus als riesige durchsichtige Kugel auf dem Tablet-Display erscheint, du rund um und sogar scheinbar hindurch gehen kannst.

Echte und Fabel-Tiere

Und weil schon viele Sternbilder an Tiere erinnern – wir ja auch beispielsweise von Tier- ebenso wie Sternkreiszeichen reden wenn’s um die Horoskope geht – schweben Anna, Bruno und Wolfi quer durch den Raum zu einem anderen Regal. Aus diesem brachte der zuletzt genannte Bücherwurm wieder mit seinem „Teleskop“ Seiten aus Conrad Gessners Historia Animalium, einem mehrbändigen Tierlexikon, das er vor mehr als 450 Jahren schrieb, mit in die Runde und lässt die großformatigen bunten Seiten über den Boden flattern – mit echten Tieren wie etwa einem Biber und Fabelwesen wie u.a. einem Einhorn.

Anna: „Heute gibt es in einem Tierlexikon keine Fabelwesen mehr. Mit der Zeit setzt sich die Wahrheit durch. Die Menschen brauchen halt ein bisserl länger als wir...“
Bruno: „Wolfi !? ...Woher kennst du eigentlich dieses Tierlexikon?“
Wolfi: „Es wurde einmal in einer Führung für Menschen hier in der Bibliothek erwähnt ... Das Buch hat früher dem Prinzen Eugen gehört. Berühmtester Feldherr in der Geschichte Österreichs und ein großer Bücherwurm!“
Anna: „Bücher waren damals extrem wertvoll. Seine Bücher hier in der Bibliothek waren mehr wert als das Schloss in dem der Prinz gelebt hat!“
Anna: „Ich mag Menschen die viel lesen ...“
Bruno: „Solange sie keine Besserwisser sind!“

Süß und cool

Flora und Hannah, die nicht zum ersten Mal hier im Prunksaal sind und damit schon so manches wissen und kennen, haben für den Kinder-KURIER sozusagen diese neue, spezielle Führung getestet. Zwischendurch fielen manches Mal in dieser ¾ Stunde Ausrufe des Entzückens. „Süß gemacht, witzig“ und „cool, weil sich die drei Figuren der Umgebung anpassen und auch wirklich zum Beispiel auf der Kante der Vitrine gelandet sind“, meinten die beiden Schon-Auskennerinnen. Außerdem „gar nicht fad und sogar für uns Neues dabei´“, so die Expertinnen zum begleitenden Reporter.

Follow@kikuheinz

Drei animierte Bücherwürmer stehen zusammen in einem Raum.

Die drei Bücherwürmer

Drei animierte Bücherwürmer stehen vor einem aufgeschlagenen Buch und einer Bärenzeichnung.

Eine Person hält ein Tablet, das animierte Bücherwürmer in einer Bibliothek zeigt.

Ein Mädchen betrachtet in einer Bibliothek ein animiertes Insekt auf einem Tablet.

Drei gezeichnete, geflügelte Figuren mit großen Augen und Antennen.

Skizzen der Charaktere

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