Bilderbuch: Was ein junger Vampir in der Stadt erfährt
Hellblau, nicht so tiefblau wie der Hintergrund der ersten Doppelseite des Buches, waren Haut und die langen Ohren des neugeborenen Vampirches. Vladimir nannten ihn die Eltern. Vielleicht war Autor und Illustrator Grégoire Solotareff von den transsylvanischen Vlad Drăculea inspiriert. Aber das ist sowieso Nebensache. Hier dreht sich alles um diesen jungen Vampir. Eltern und Großeltern fanden es auch richtig süß, als er sie mit seinen ersten Zähnchen ständig biss.
Seine Freunde im Wald hingegen biss er nie – ob Füchsin, Eichhörnchen, Wolf oder wer auch immer, sie entwischten stets bevor er zubeißen konnte. Er wuchs und gedieh prächtig und eines Tages fragte er: „Mama, was soll ich werden, wenn ich groß bin?“
„Vampire beißen andere, Schätzchen, und sie machen Angst…“ bekam Vladimir zur Antwort.
Also machte er sich auf, um für seinen späteren Job zu üben. Aber abgesehen davon, dass wieder alle schneller waren … das heißt, ein Tier erwischte er. Biss. „Bäääh!“, machte er. Das ist ja widerlich! Mein ganzer Mund ist voller Haare!“
Da riet der Hase Vladimir, er solle Kinder beißen, die hätten weder Federn noch Fell…
Da Vladimir aber als Vampir ja nicht bei Tageslicht in die Stadt zu Kindern konnte, musste er sie nachts suchen. Fast alles war dunkel, dann fand er zwei an einem Fenster, die lachten als er sie zum Spielen einlud, taten aber nichts dergleichen. Und ihre Eltern und die anderen Erwachsenen schlugen aber Alarm. Und so musste, weil es bald wieder hell wurde, Vladimir zurück zu seinen Eltern und der Vater erklärte ihm. „siehst du, da hast du etwas Wichtiges gelernt… Kinder fürchten sich nicht vor Vampiren, es sind bloß die Erwachsenen, denen vor Angst die Zähne klappern.“
Grégoire Solotareff
Übersetzung aus dem Französischen: Alexander Potyka
Vladimir, der kleine Vampir
40 Seiten
Ab 4 Jahren
17 €
Picus Verlag
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