Auf dem Weg zum „heißen Labyrinth“

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Ferienspiel-Workshop von ScienceCenter-Netzwerk und Kapsch verbindet kreatives Gestalten diesmal mit Elektronik bauen. 85 Fotos. Nun auch mit SchauTV-Beitrag.

Elena, Niklas, Samuel, Juli, Ibrahim, Atreju und Marvin bauten – mit Unterstützung von Müttern, Vätern bzw. einer großen Schwester – zunächst Minicomputer. „Merkmaschinen“ nennt sie Workshop-Co-Leiter Flo – gemeinsam mit Lena - vom ScienceCenter-Netzwerk. Dazu müssen die Kinder und Jugendlichen das Kunststoff-Steckbrett mit seinen Drähten im Inneren richtig bestücken. Die entsprechenden Bestandteile finden sie ebenso wie das Steckbrett in einer kleinen Kunststofftasche. Dioden, LED, Transistoren, Widerstände müssen richtig in die kleinen Löcher der 30 Reihen und 10 Spalten der genannten Basis gesteckt – und letztlich mit kleinen, dünnen Kabeln und einer 9-Volt-Batterie verbunden werden.

Pflicht...

In diesem rund einstündigen „Pflicht“-Teil beim Ferienspiel-Workshop „Das heiße Labyrinth von ScienceCenter-Netzwerk und lernen die Teilnehmer_innen durch Be-greifen, wie etwas zusammengebaut werden muss, damit Strom fließt, wie Widerstände dafür sorgen, dass nicht die gesamte Spannung aus der Batterie bei den LED-Lämpchen landet, wodurch die kaputt gehen würden. Erst dieser Mini-Computer wird später bewirken, dass die Lämpchen aufleuchten, wenn die Metallkugel die Drähte im Labyrinth berührt.

Fotos vom Bau der "Merkmaschinen"

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Anleitungen zum Bau der Merkmaschine

... und Kür

Der zweite, längere Teil des Workshops ist diesem kreativen Gestalten eigener Labyrinthe gewidmet. Worauf geachtet werden muss, damit sie auch technisch funktionieren zeigen Anschauungsbeispiele. Die sind schon davor von IT-Lehrlingen bei Kapsch gebaut worden. Jeweils zwei von ihnen betreuen die Workshops mit, an diesem Nachmittag sind es Dennis und Samuel.

Nach dem Betrachten der Beispiele setzen sich die jungen kreativen Bastler_innen wieder an ihre Arbeitsplätze, um Skizzen zu zeichnen, wie ihr Labyrinth aussehen können. Ibrahim stellt sich seines in Form eines Hauses und eines danebenstehenden Baumes vor. Elena denkt sich Brücken aus und Samuel möchte gar einen zweistöckigen „Irrgarten“ wie Labyrinthe oft auch genannt werden. Und Marvin hat sich schon zu Hause vorbereitet und in einem Glas einige Utensilien mitgenommen, die er verbauen will – Muscheln beispielsweise und zwei Lego-Mini-Maxerln. Letztere werden am Ende in seinem Labyrinth die Ziellinie halten.

Leitender Boden

Nächster Schritt: Gestalten der Bodenplatte. Dazu greifen den Konstrukteur_innen zu den schon vorbereiteten rechteckigen Kartonplatten. Die gilt es nun – möglichst glatt – mit einer Alufolie zu bekleben. Die wiederum wird verbunden mit der „Schaltzentrale“. Wenn nun die Metallkugel im Labyrinth einen Draht berührt schließt sie über die metallene Bodenplatte den Stromkreis – das Lämpchen leuchtet auf.

Fotos von der Vorbereitung aufs kreative Bauen

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Bevor's ans eigene Bauen geht, ...

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... schauen die jungen Konstrukteur_innen ...

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... noch schonfertige heiße Labyrinthe an ...

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...

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... und hier ist der ...

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... Tisch mit ...

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... den vielen ...

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... Materialein ...

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... für den späteren ...

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... eigenen Bau

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Nun geht's ...

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... daran, ...

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... Vorstellungen für das ...

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... eigene Labyrinth ...

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... zu zeichnen ...

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...

Verschiedenste Modelle

Nun geht’s auf zum Materialtisch – Draht, aber auch jede Menge bunt mit plüschigen Fasern umwickelter Draht, sogenannte Pfeifenstierer, Korkstoppel, Wellpappe usw. liegen hier bereit. Der umwickelte Draht hat den Vorteil: Bei der Berührung mit ihm wird der Stromkreis nicht geschlossen. Hier kann also beim Navigieren die Kugel dagegen stoßen und sich die Spielerin/der Spieler sozusagen ein wenig „ausruhen“, bevor es wieder gilt, mit höchster Konzentration das Spielfeld so zu kippen, dass die Kugel weiterrollt, aber nicht gegen eine der gespannten Drahtstücke stößt. „Zu Hause will ich dann noch eine Rampe dazubauen.“

Elena ist mit ihrer Brücke noch nicht ganz zufrieden, „sie ist noch zu steil“. Atreju hat eine schmale Rutsche eingebaut, Juli hat recht viele der bunt umwickelten Drähte verbaut und verschafft Spieler_innen damit weniger Strecken zum Scheitern. Ibrahim und seine Schwester basteln eine Pyramide aus buntem Papier und kleben diese noch zu Haus und Baum, dessen Krone sie übrigens aus einem bunten Peifenstierer auf ihr Labyrinth-Feld kleben.

Samuel hat zwar nicht ganz ein zweistöckiges Labyrinth gebaut, aber eine spiralige Rutsche führt doch von einer höheren Position hinunter in das Hauptfeld. Als Umgrenzung hat er nicht wie alle anderen eine Wellpappen-Bande gebaut, sondern viele, viele Korken an den Rand geklebt. „Eigentlich ist es kein Labyrinth geworden, sondern ein kleiner Park, der aber noch nicht ganz fertig ist.“

Nicht ganz fertig – das wurden die meisten, aber sie werden eingeladen, sich noch am Materialtisch zu bedienen, um ihre Labyrinthe – oder auch Parks – zu Hause fertig bauen zu können.

Fotos vom Labyrinth-Bau

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Interviews

Juli war schon drei Mal bei dieser Ferienspielaktion von ScienceCenter-Netzwerk und Kapsch. Im Vorjahr hatte sie „einen Rock mit einem Schmetterling verziert, der leuchten konnte. Geleuchtet haben LED-Lämpchen, die ich mit einem leitenden Faden verbunden an den Rock genäht habe. Die Technik hab ich dann in einer Rocktasche versteckt.“ Das heiße Labyrinth „war auch ganz cool, aber ich finde, die Zeit war zu kurz.“
Sie will, so vertraut sie dem Kinder-KURIER an, „eher was Technisches lernen, was genau, da hab ich noch keine Ahnung, auch ob es etwas mit Elektronik sein soll, weiß ich noch nicht, aber jedenfalls einen eher technischen Beruf“.

Der ebenfalls 13-jährige Samuel weiß ziemlich genau, dass „ich nach dem 4. Gymnasium in eine HTL gehen will, um programmieren zu lernen“. Zu Hause bastelt und baut er schon gerne, „aber nur manchmal etwas mit Elektronik. Zum Zeitvertreib bau ich was aus Karton, das aber nicht gerade eine Funktion hat, sondern eher so Ausstellungsstücke.

Lehre nach der Matura

Sein Namensvetter, der Lehrling, kam erst nach der Matura auf dieses Berufsfeld. „Mit 15 war das noch keine Option, da hatte ich keine Ahnung, erst so im Laufe der Zeit gegen Ende der Oberstufe hat sich herauskristallisiert, dass ich etwas mit Mathe, Physik und in der Richtung machen möchte. Erst nach der Matura kam das dann mit IT und Programmieren. Zuerst hab ich zu studieren begonnen, wollte dann aber eher auch was Praktisches machen, hab mich für die Lehre hier entschieden und studieren noch berufsbegleitend. Ich fühl mich jetzt sehr wohl. Ich kann das Theoretische probieren, weil ich sehen möchte, was ich lerne.“

Die Mitbetreuung beim Ferienspiel „ist wieder was völlig Neues, eine sehr gute Erfahrung. Es ist eine komplett andere Herangehensweise, das Wissen Kindern zu erklären. Aber dadurch ergeben sich komplett neue Blickwinkel, die auch wieder in den Berufsalltag einfließen.“

Fotos von der Präsentation der Labyrinthe

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Blicke auf die Runde...

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... der jungen ...

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... Konstrukteurinnen und ...

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... Konstrukteure und ...

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... ihre teils (noch nicht) fertigen ...

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... "heißen Labyrinthe"...

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Scheitern ist kein Fehler

Die Workshops werden auch von zwei Explainer_innen des ScienceCenter-Netzwerks betreut, in diesem Fall Lena und Flo. Da letzterer auch diese Station (mit)entwickelt hat, kommt er hier zu Wort.
„Abgeleitet vom heißen Draht wollten wir etwas technisch Anspruchsvolleres von den Kindern und Eltern bauen lassen und haben uns gedacht, einen kleinen Computer dazu zu basteln, eine sogenannte Merkmaschine, die aufzeichnet, wenn im Labyrinth ein Hindernis mit der Kugel berührt worden ist.“

Was ist dieser kleine Computer?
Flo: Technisch gesagt ist er ein bistabiles Flip-Flop. Es gibt zwei Knöpfe, die LED-Lampen aus- und einschalten können. Einer der Knöpfe wird über elektrischen Kontakt durch dieses heiße Labyrinth ersetzt. Wenn die Metallkugel ein Objekt berührt, wird im Hintergrund – im übertragenen Sinn - quasi ein Schalter geschlossen. Dann merkt sich dieser kleine Minicomputer, der wie ein kleiner Speicher funktioniert, dass ein Ereignis ausgelöst wurde.“

Der Schaltkreis ist, so der Explainer zum KiKu „sehr einfach aufgebaut: Ein paar Widerstände, zwei LED und zwei Transistoren werden nach Anleitung gebaut. Explainer_innen und Lehrlinge sind da, um bei Schwierigkeiten weiterzuhelfen. Aber es ist Teil des Erlebnisses in diesem Workshop, auch selber draufzukommen, wenn etwas nicht funktioniert, woran’s liegt. Scheitern ist kein Fehler, sondern ein Teil der Erfahrung, die man hier macht beim Aufbau von diesem Schaltkreis.“

Hier ist der Video-Beitrag von SchauTV

gedreht von CarloToffolo

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Infos: Was? Wann? Wo?

„Das heiße Labyrinth
für Kinder zwischen 10 und 13 Jahren + Begleitperson (Nur für Kinder in Begleitung eines Erwachsenen!)

Termine
28./29. August, 3. September: 14 bis 17 Uhr
31. August: 10 bis 13 Uhr
Kapsch Group, 1120, Am Europlatz 2

Anmeldungen
office@science-center-net.at
Telefon: (01) 7101981-12

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