Welser Magistratsmitarbeiter als "Hitler" auf der Firmenfeier

Guten Morgen

Für all unsere Leserinnen und Leser aus Oberösterreich - und für all jene, die wissen wollen, was in dieser Woche in Oberösterreich los war, gibt es ab sofort diesen Newsletter. 

Der Umgang mit dem rechten Rand ist in Oberösterreich - freundlich formuliert - nachbesserungswürdig. Zwar werden die Freiheitlichen nicht müde, bei den Gefahren für die Gesellschaft reflexartig (und natürlich nicht zu unrecht) auf einen radikalisierten Islamismus zu zeigen, während nationalsozialistische Umtriebe gerne mal übergangen werden. Zuletzt neuerlich in Wels, wo FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl einen Mitarbeiter zwar wegen dessen Alkoholkonsum verwarnt hat, nachdem sich dieser - angeblich schwer betrunken - als "Hitler" bei einer Feier des Welser Magistrats in Szene gesetzt hat. Anzeige gab es aber keine. Und in einem anderen Fall eines Welser Magistratsbediensteten, der auf einer Feier den Hitlergruß gezeigt und "Ausländer raus" gerufen haben soll, ermittelt die Staatsanwaltschaft. 

Apropos Staatsanwaltschaft. Für jene in Linz setzte es am Mittwoch eine schallende Ohrfeige. Und zwar direkt von der couragierten Richterin, die den Prozess gegen jenen Mann führte, der im Sommer zwei Klimaaktivisten mit dem Auto niedergefahren hat. Denn die Staatsanwaltschaft hatte lediglich das Vergehen der Nötigung und der Körperverletzung angeklagt, zwei Delikte, die möglicherweise mit einer Diversion erledigt worden wäre. Die Richterin selbst weitete die Anklage auf das Verbrechen der versuchten schweren Körperverletzung aus und wurde deutlich: "Gegen Personen mit dem Auto zu fahren, ist unter keinen Umständen tolerierbar, da braucht es eine ordentliche Bestrafung." Und die gab es auch: Neun Monate bedingte Haft. 

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