Thanksgiving: Warum man rohes Geflügel nicht abspülen sollte

Thanksgiving ist in den USA neben Weihnachten die wichtigste Feierlichkeit des Jahres.
Traditionell kommt in den USA zu Thanksgiving ein Truthahn auf Tisch und Teller. Experten warnen davor, das rohe Geflügel zu waschen.

Kein Thanksgiving ohne Truthahn: Was in den USA eine fixe Tradition ist, wird dieser Tage auch hierzulande da und dort gerne kredenzt. Denn das amerikanische Erntedankfest wird auch in Österreich immer beliebter.

Wer plant, einen Truthahn nach traditionellem Rezept zu kochen, sollte die Worte US-amerikanischer Experten beherzigen. Die warnen derzeit wieder eindringlich davor, das gerupfte Federvieh vor der Zubereitung abzuwaschen.

Keimschleuder

Der Grund: Durch spritzendes Wasser können sich Keime in der Küche verteilen. Denn: Geflügelfleisch enthält häufig sogenannte Campylobacter. Dabei handelt es sich um Bakterien, die beim Menschen Campylobacter-Enteritis, auch Campylobacteriose genannt, hervorrufen können. Die Infektionskrankheit ist eine meldepflichtige, entzündliche Erkrankung. Symptome sind Bauchweh, Durchfall und Erbrechen. Durchs Braten und Backen werden die Krankheitserreger abgetötet.

Die Keime können sich auch dann verbreiten, wenn der Truthahn nicht gewaschen wird, insbesondere dann, wenn das Fleisch aus der Verpackung genommen wird. Umso wichtiger ist es, Hände, Kochutensilien und Oberflächen gründlich zu waschen.

Experimente belegen Problem

Benjamin Chapman, Experte für Ernährungssicherheit an der North Carolina State University, führte dazu kürzlich eine Studie durch. Die Forscher um Chapman besprühten rohes Huhn mit harmlosen E. Coli-Bakterien und beobachteten Köche in Testküchen beim Hantieren mit dem Geflügel.

Bei einem Viertel der Köche, die ihr rohes Hühnchen gewaschen hatten, breiteten sich die Bakterien auf dem später in der Küche zubereiteten Salat aus. Aber auch einige Probanden, die ihr Huhn nicht abspülten, hatten Keime auf dem Feldgemüse.

Bei Auftauen und Kochen ist also ebenso Vorsicht geboten. Anstatt Geflügel zum Auftauen direkt auf die Anrichte oder ein Holzbrett zu legen, sollte man das Fleisch auf einem Teller im Kühlschrank, in kaltem Wasser oder in der Mikrowelle tauen lassen. Und um sicherzustellen, dass ein ganzes Huhn oder ein ganzer Truthahn wirklich durch ist, muss die Temperatur im Inneren mit einem Thermometer überprüft werden. An der tiefsten und dicksten Stelle sollte sie 75 Grad erreicht haben.

Damit auch die Reste des Festtagsbratens genießbar bleiben, sollten diese wiederum spätestens zwei Stunden nach dem Essen in den Kühlschrank verfrachtet werden.

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