Nachgewiesen: An feuchten Tagen spüren mehr Menschen Schmerzen

Nachgewiesen: An feuchten Tagen spüren mehr Menschen Schmerzen
Großes Forschungsprojekt weist eindeutig einen Zusammenhang nach. Eine große Rolle scheint der Luftdruck zu spielen.

An feuchten und windigen Tagen mit niedrigem Luftdruck verspüren mehr Menschen Schmerzen. Das konnte die Universität von Manchester jetzt in ihrem Forschungsprojekt "Cloudy with a Chance of Pain" ("Wolkig, mit Aussicht auf Schmerzen") nachweisen. 2.500 Menschen mit einer Schmerzerkrankung wie Migräne oder Arthritis gaben bis zu 15 Monate lang täglich in ihr  Mobiltelefon ein, ob und in welcher Intensität sie Schmerzen verspürten. Gleichzeitig wurden automatisch die Wetterdaten gespeichert. Ergebnis: An feuchten Tagen war die Wahrscheinlichkeit für Schmerzzustände um 20 Prozent erhöht: Haben z. B. normalerweise fünf von 100 Menschen an einem Tag Schmerzen, sind es an feuchten Tagen sechs von 100. Kälte alleine (ohne Feuchtigkeit) zeigte hingegen keine negativen Effekte – kalte und feuchte Tage hingegen schon.

Bestätigung langjähriger Erfahrungen

"Über einen Zusammenhang von Wetter und Schmerzen wird seit mehr als 2000 Jahren gesprochen", heißt es auf der Homepage des Forschungsprojekts. "Und rund drei Viertel der Menschen mit Arthritis sind davon überzeug, dass das Wetter einen Einfluss auf ihre Schmerzen und andere im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung stehenden Symptome hat", heißt es auf der Homepage des Projekts. "Unsere Forschung bestätigt diese Erfahrungen jetzt."

Diskussion um Mechanismen

Die exakten Ursachen sind bis jetzt nicht bekannt. Diskutiert wird auch, ob nicht der niedrige Luftdruck die tatsächliche Ursache ist - und Regen und Wind einfach häufig in Zusammenhang mit niedrigem Luftdruck stehen.

Der  niedrigere Luftdruck könnte an sich einen direkten Einfluss auf die Gelenke haben, und zwar besonders dann, wenn sich deren Anatomie durch Arthritis verändert hat., vermuten die Wissenschaftger. Da jetzt aber die Zusammenhänge eindeutig erwiesen seien, können sich weiterführende Forschungsprojekte mit den genauen Mechanismen dahinter befassen. Dies könnte auch die Grundlage für neue Therapien sein.

 

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