Medizin-Mythen: Hilft Gesteinsmehl gegen einen Kater?

Die Folgen von zu viel Alkohol können körperliche Schmerzen verursachen.
Ein Pulver aus gemahlenem Gestein soll gegen Kopfschmerzen und Co. nach zu viel Alkohol helfen.

Über den Durst trinken und am Tag kein Kater, keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit: Geht das? Mit dieser Aussicht zumindest werden diverse Anti-Hangover-Mittel beworben Dazu zählen auch Mittel, die ein Pulver aus fein gemahlenem Gestein enthalten, das in Wasser eingerührt und dann getrunken werden soll.

Keine einzige Studie auffindbar

Die Experten für Public Health an der Donau-Universität Krems (www.medizin-transparent.at) haben recherchiert, ob es fundierte wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit solcher Anti-Kater-Mittel gibt. Jedoch: Sie konnten keine einzige Studie finden, in der die Einnahme von Gesteinspulver untersucht wurde.

Weder an Tieren noch im Labor wurden solche Gesteinspulver geprüft, auch nicht in soliden Studien mit menschlichen Probandinnen und Probanden. Ob das Mittel gegen die unliebsamen Folgen von überhöhtem Alkoholkonsum wirksam ist, lässt sich daher nicht beantworten.

Nebenwirkungen unerforscht

Auch mögliche Nebenwirkungen, die die Einnahme des feinen Gesteinsmehls möglicherweise auslöst, sind nicht erforscht. Künftige Studien könnten beispielsweise untersuchen, ob das Mittel selbst den Körper schädigen kann oder ob es durch die nahe gelegte Wirkung eventuell zu einem vermehrten Alkoholkonsum führen kann – etwa weil dieser harmloser und akzeptierter erscheint.

Besser weniger trinken

Gut belegt sind hingegen die Risiken, die mit übermäßigem Alkoholkonsum einhergehen. So sind beispielsweise Krebs, Leberschäden und psychische Erkrankungen häufiger. Auch die Wahrscheinlichkeit für Unfälle und Gewalt ist durch Alkohol deutlich erhöht. Weltweit sterben jährlich 3 Millionen Menschen an den Folgen von gefährlichem Alkoholkonsum.

Mehr Info finden Sie hier.

 

Kommentare