Kardiologenkongress: Was Diabetikern helfen kann

Kardiologenkongress: Was Diabetikern helfen kann
Starke Gerinnungshemmung ist laut Studie von Vorteil, aber nur bei vorheriger Katheterbehandlung wegen Herzproblemen.
Von Uwe Mauch

Eine besonders intensive Blutgerinnungshemmung kann Diabetikern mit chronischer Herzkrankheit und vorangegangener Herzkatheter-Intervention helfen. Das hat eine internationale Studie ergeben, die am Sonntag beim Europäischen Kardiologenkongress in Paris (mit mehr als 30.000 Teilnehmern) vorgestellt wurde.

Die Autoren der Themis-PCI-Studie hatten 11.154 Zuckerkranke mit stabiler Koronarerkrankung in ihre wissenschaftliche Untersuchung aufgenommen. Alle hatten wegen verengter Herzkranzgefäße bereits eine Katheterbehandlung zur Aufdehnung dieser Arterien hinter sich. Zur Hemmung der Blutgerinnung erhielten die Studienteilnehmer niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS). Die Hälfte der Probanden bekam auch noch ein zweites gerinnungshemmendes Arzneimittel (Ticagrelor) dazu, die andere Hälfte ein Placebo.

Statistisch signifikant

Nach durchschnittlich 3,3 Jahren Beobachtungszeit zeigt sich, dass unter doppelter Blutgerinnungshemmung 7,3 Prozent der Patienten einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten oder an einem solchen Akutereignis starben. In der Vergleichsgruppe mit Placebo waren es 8,6 Prozent. Der Unterschied war statistisch signifikant. Allerdings kam es bei der intensivierten Therapie zu zweimal mehr schweren Blutungsereignissen. Insgesamt seien die Ergebnisse aber positiv zu bewerten, hieß es in Paris. Die Studie wurde zeitgleich in der britischen Medizinfachzeitschrift The Lancet online publiziert.

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