Alternative Heilmethoden: Daran erkennt man Scharlatane

Alternative Heilmethoden: Daran erkennt man Scharlatane
Geheime Rezepturen oder hundertprozentige Heilung sind unseriöse Angebote, sagen Experten.

Wer darf welche Tätigkeiten ausüben? Der Dschungel im Alternativbereich ist schwer zu durchschauen. Um mehr Sicherheit und Qualität zu garantieren, legte das Gesundheitsministerium diese Woche eine Erweiterung es derzeit geltenden Ärztegesetzes vor: Das ärztliche Tätigkeitsfeld soll neben dem schon bisher „auf medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Tätigkeiten“ um Komplementär- und Alternativmethoden erweitert werden. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres begrüßte dies. Die Existenz von Alternativmedizin sei ein Faktum, wenn sie angewendet werde, gehöre sie in die Hände von Ärzten.

Wer nach alternativmedizinischen Therapien und Anbietern sucht, sollte allerdings auf jeden Fall auf bestimmte Warnhinweise Rücksicht nehmen:

Allheilmittel?

Wenn ein Arzneimittel gegen alles wirken soll, von Krebs bis Parkinson. „Dann sollte man hellhörig werden“, sagt Komplementärmediziner Christian Plaue. Ebenfalls warnt er vor Patentlösungen. „Wenn es heißt: ‚Du brauchst nur dieses eine Mittel‘, ist Vorsicht geboten.“

Einzige Therapie?

Ebenso unseriös ist es, wenn vermeintliche geistige Fähigkeiten als einzige Therapie empfohlen werden. „Man soll die Kraft der Psyche nicht unterschätzen, sie ist ein wesentlicher Teil der Therapie“, betont Plaue. „Aber alleine ist das zu wenig.“

100 Prozent Heilung?

Sobald jemand von vornherein hundertprozentige Heilung verspricht, „würde ich nicht zu dieser Person gehen“, sagt Mediziner Ashish Bhalla, der mit westlicher und ayurvedischer Medizin arbeitet.

Endlostherapie?

Therapien, die über längere Zeit angewendet werden – aber ohne Verbesserung der Beschwerden, sind laut Bhalla ebenfalls genau zu hinterfragen. „Jede Disziplin hat ihre Berechtigung, aber wenn keine Veränderung eintritt, muss man das zum Wohl des Patienten eingestehen.“

Wortwahl?

Immer wieder argumentieren Scharlatane mit bestimmten Phrasen, auf die man achten sollte. Etwa „Dieses Mittel empfehle ich allen Patienten, es ist auch gut für Sie.“ – Oder: „Dieses Mittel ist ganz natürlich und hat keine Nebenwirkungen.“

Geheimrezept?

Manchmal wird das Heilsversprechen auch mit einem „ganz geheimen, alten Rezept“ versehen, das Mittel sei nur bei der anpreisenden Person erhältlich. Nicht nur, dass mit Hoffnungen gearbeitet werde, sei die genaue Zusammensetzung vieler dieser Mittel unklar, kritisiert Bhalla.

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