Wo heute in Wien gratis Paradeiser verteilt werden

Wo heute in Wien gratis Paradeiser verteilt werden
Weil sich so gut wie keine einheimischen Paradeiser in verarbeiteten Produkten finden, ist der Versorgungsgrad sehr gering.

Am Donnerstag ist wieder Tag des Paradeisers. Aus diesem Grund verteilt die Wiener Gemüsebauern (LGV-Frischgemüse) gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Wien, Paradeiser direkt von den Glashäusern in Simmering und der Donaustadt, und beim Museumsquartier an die Wiener. Zudem werden die Passanten über die Stadtlandwirtschaft direkt auf der Mariahilferstraße 1 beim Museumsquartier (14 bis 18 Uhr) informiert. Mit dieser Aktion sollen die Konsumenten sensibilisiert werden, mehr regional einzukaufen.

"Wir sind besonders stolz auf die Leistungen der rund 200 Familienbetriebe in der Bundeshauptstadt. Regional Einkaufen, kurze Transportwege und klimafreundliche Produktion sind zurzeit bedeutende Themen in der Gesellschaft, da vor allem in diesem Sommer der Klimawandel für uns alle zu spüren ist. Durch die Verteilaktion möchten wir auf das Gemüse direkt aus Wien aufmerksam machen und auf die klimafreundliche Produktion hinweisen", so Franz Windisch Präsident der Landwirtschaftskammer Wien.

Wo heute in Wien gratis Paradeiser verteilt werden

Hierzulande ist der Paradeiser das beliebteste Gemüse. Der Pro-Kopf-Konsum liegt bei 29 Kilogramm pro Jahr. Vor zwei Jahrzehnten waren es erst gut 16 Kilo. Rund 33.000 Tonnen Paradeiser haben die Österreicher 2017 im Lebensmitteleinzelhandel gekauft. Davon waren rund 3.000 Tonnen Bio-Qualität.

Nur ein Fünftel der hier insgesamt verkauften Tomaten stammt aus Österreich, rechnet man verarbeitete Paradeiser hinzu. Der geringe Selbstversorgungsgrad liegt laut dem Verein für Transparenz in der Lebensmittelproduktion "Land schafft Leben" daran, dass es keine nennenswerte Menge an heimischen Verarbeitungstomaten für Paradeismark, -sauce oder Ketchup gibt. Etwa zwei Drittel des Paradeiserkonsums entfallen auf solche Verarbeitungsprodukte. In den Selbstversorgungsgrad fallen die selbst, privat gezogenen Paradeiser nicht hinein.

Zuletzt haben sich aber beispielsweise immerhin rund 20 südoststeirische "junge wilde Gemüsebauern" zusammengetan: Sie verarbeiten nicht für das Ladenregal passende Paradeiser zu qualitativ hochwertigem Ketchup.

China ist der weltgrößte Produzent

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Der Inlandsverbrauch lag zuletzt laut Statistik Austria (Daten 2017/18) innerhalb eines Jahres bei 275 Millionen Kilogramm Paradeiser. Erzeugt wurden hierzulande zuletzt 54 Mio. Kilogramm. Exportiert wurden 45 Mio. Kilo. Der Import belief sich auf 266 Mio. Kilo. Weltgrößter Produzent ist China mit rund 60 Millionen Tonnen im Jahr. Dort gibt es auch eine riesige Verarbeitungsindustrie.

Die Paradeiser - der Name leitet sich von Paradiesapfel ab - haben eine lange Geschichte. Das Nachtschattengewächs stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und wurde erstmals in Mexiko kultiviert. Maya und andere Völker bauten sie schon ab etwa 700 vor Christus an. Dort hießen die Tomaten "Xitomatl" (Aztekensprache Nahuatl für Nabel des dicken Wassers) oder kurz "Tomatl" (dickes Wasser). Kein Wunder: Der Wasseranteil von Tomaten übersteigt 90 Prozent.

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