Witzigmanns Welt: Kretaküche

Witzigmanns Welt: Kretaküche
Von Pleiten, gelbem Gold und genialen Köpfen, von Einfachheit und Lebensfreude und vom Sich-gesund-Essen.

Neulich wurde in meinem bayerischen Lieblingslokal am Nachbartisch wild politisiert. Thema wie so oft: diese Pleitegriechen und ihr überzogenes Gyroskonto. Dabei haben nicht nur wir Europäer den Hellenen einiges zu verdanken: geniale Gedanken von Pythagoras, Sokrates & Co, geniale Stimmen, wie zum Beispiel die von Maria Callas und George Michael – und geniale Küche. Gerade wegen ihrer Einfachheit hat die griechische Koch- kultur absolut ihre Daseinsberechtigung. Dabei ist sie  vielfältiger, als man denkt. Ganz besonders angetan hat es mir die Küche Kretas, die von allen mediterranen Küchen den erstaunlichsten Effekt auf Körper und Geist hat. Sie ist der Königsweg, um bei bester Gesundheit uralt zu werden – und das ohne Verzicht auf Geschmack und Verlust an Lebensfreude. Davon konnte ich mich während meiner kulinarischen Forschungsreise auf die griechische Sonneninsel vor ein paar Jahren selbst überzeugen. Eine viel größere Rolle als Ouzo oder kretischer Wein – den weißen Vilana oder den roten Mandilari aus der Region Peza kann ich wirklich empfehlen – spielt aber das gelbe Gold der Insel: Olivenöl aus Kreta darf nicht einmal bei der Nachspeise fehlen, wie zum Beispiel bei den sogenannten "Xerotigana", frittierten Teigschnecken mit Honig und Pistazien. Das Beste an der Kreta-Küche ist, dass sie nicht nur gesund ist, sondern auch gut schmeckt. Die Einheimischen haben kein Überangebot an Lebensmitteln auf ihrer Insel. Die wenigen Produkte aber, die sie haben, sind von Topqualität und werden genial kombiniert. Ich sage nur lauwarmer Oktopus mit Kartoffeln und weißen Bohnen, Spinatpastete mit Rosinen und Sesam oder Frikassee vom Zicklein mit Artischocken und Zitronen. Zusammen mit dem befreundeten Immunologen Dr. Peter Schleicher habe ich sogar eine  Kreta-Diät entwickelt. Schon nach sechs Wochen verlieren Sie das Risiko, an einem arteriellen Leiden  zu erkranken. Also – machen Sie`s wie die Kreter:  Essen Sie sich gesund!

 

Kommentare