Welche Semmel ist die beste? Wir haben acht Semmeln getestet und fanden manches kaiserlich, anderes eher enttäuschend.
16.11.12, 14:04
Soll uns keiner nachsagen, wir würden die Bedürfnisse unserer Leser ignorieren. Letzte Woche beklagte der Poster "Stein Adler" die sinkende Qualität der
Semmeln in Österreich. Chefredakteur Christian Skalnik versprach eine Recherche nach der besten SemmelÖsterreichs. Hier ist sie. Allerdings vorerst auf Wien bezogen. Rest folgt. Die Online-Lebensart-Redaktion testete Semmeln von unterschiedlichen Anbietern, vom Disconter bis zum hochpreisigen City-Bäcker. Die Semmeln wurden von den Redakteuren blind verkostet. Bei der Verlesung der Ergebnisse gab es einige Überraschungen.
Als Gastjuror ein Ernährungscoach
Als Gastjuror hatten wie Ursula Vybiral dabei, Ernährungscoach, die das Semmelbild der Österreicher wie folgt beschrieb: "Jeder von uns kriegt seine Vorlieben und Abneigungen in der Kindheit mit. Hier wird der Geschmack gebildet." Heißt soviel wie, wir lieben das, was wir kennen und immer schon mochten. Deshalb kriegten auch die Semmel einzelner Bäcker, die in einer eingeschworenen Gemeinde durchaus ihre Fans haben, eher durchschnittliche Wertungen, während es einen Überraschungssieger gab.
Ein bisschen Statistik
Man würde glauben, jeder Österreicher isst zum Frühstück seine Semmel. Doch im Ganzen lebt der Österreicher immer am liebsten vom Brot. Am liebsten essen die Österreicher Schwarzbrot (36 Prozent), Semmeln (26 Prozent) und Kornspitz (18 Prozent). 90 Prozent kaufen ihr Gebäck mehrmals pro Woche, mehr als die Hälfte nahezu täglich. Wo gekauft wird, hängt für 77 Prozent davon ab, wo sie gerade unterwegs sind - der Hersteller spielt nur für 11 Prozent der Befragten eine Rolle.
Kaisersemmel oder Rundstück
Die Semmel ist eine echte Österreicherin, doch sie hat viele - wenn auch entfernte - Verwandte. Schrippe oder Brötchen (Brötschn) essen die deutschen Nachbarn. Die Hamburger sagen Rundstück. Sömmi heißt es dann übrigens bei den Oberösterreichern. Was wir als Semmel bezeichnen, dazu sagen die Deutschen Kaisersemmel. K & K für knusprig und köstlich, wenn es denn auch so ist.
Der Test
Wir gingen dabei streng konzeptionell und methodisch vor. Jeder Juror hatte die Semmel nach folgenden Kriterien zu beurteilen und durfte dann die Gesamtnote abgeben. Der Test fand in der Kantine des Kuriergebäudes in
Wien Neubau statt, damit die Juroren in einer möglichst neutralen Atmosphäre unabgelenkt von Kaffeehaus-Ambiente oder sonstigem zu ihren Urteilen kommen konnten. Zu trinken gab es nur Wasser. Zu den Semmeln allerdings gab es Butter. Denn nach der Prüfung von Aussehen, Geruch, Haptik (wie fühlt sich die Oberfläche an), Konsistenz und Aroma wurde jede Semmel noch auf ihre Buttersemmeltauglichkeit getestet.
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